Howling, For The Nightmare Shall Consume
Integrity sind zurück. Obwohl, so richtig weg war die Band von Mastermind Dawid Hellion ja gar nicht. Vor vier Jahren erschien das letzte Studio-Album noch auf dem Indie-Label A389. Dessen Besitzer Domenic Romeo ist nicht nur ein langjähriger Fan, sondern als Gitarrist mittlerweile selbst festes Mitglied der Band. Gemeinsam haben er und Dwid sich jetzt auf „Howling, For The Nightmare Shall Consume“ ordentlich ausgetobt. Der traditionelle Mix aus rauem Hardcore mit metallischer Kante und Hellions hasserfülltem Gebrüll wurde natürlich beibehalten. Doch darüber hinaus wird ein Cocktail aus allen möglichen Heavy-Metal-Spielarten serviert.
Nach einem einminütigen Intro geht es mit ‚Blood Sermon‘ gleich in Hochgeschwindigkeit los. Kurz mal in Richtung Black Metal angetäuscht, Schwenk zu D-Beat und Crust, dann ein hymnisches Ende. Aber nur scheinbar, denn Sekunden vor Schluss geht die Kurve wieder zurück zum Black Metal. Eine herrlich irre Karussellfahrt!
Danach heulen in den Thrashern ‚Hymn Of The Children of the Black Flame‘ und ‚I Am The Spell‘ die Gitarren mehr als nur einmal im Stile von Slayer auf, bevor mit ‚Die With Your Boots On‘ eine klassische Heavy-Metal-Nummer folgt.
Anschließend kommt ein Block mit drei zähen Down-Tempo-Nummern, jeweils sechs- bis siebeneinhalb Minuten lang. Besonders hervorzuheben ist dabei ‚7 Reece Mews‘, auf dem Dwid neben seinem Shouting mit einer tiefen Erzählstimme beeindruckt. Zum Ende hin werden die Songs wieder kürzer, doch die Sounds wechseln dabei munter weiter. Selbst vor sleazigen Refrains (‚String Up My Teeth‘) oder Lagerfeuer-Geschichten mit Violine (‚Viselle De Drac‘) schrecken die Hardcore-Altmeister nicht zurück. Zum Abschluss covern sie sehr gelungen ‚Deathly Fighter‘ von der japanischen 80er-Heavy-Metal-Band R.U.G.
Inhaltlich und vom Artwork her dreht es sich bei Integrity wie gewohnt um die Verdammnis der Menschheit und Endzeitvisionen von 1666 bis heute. Und wo man schon dem Untergang geweiht ist, da wollten die Herren Hellion und Romeo wohl vorher ihren ganz persönlichen Soundtrack dazu schreiben. Was das angeht, kann die Apokalypse ja noch eine ganz ordentliche Party werden!
(geschrieben von Thomas Schmidt-Fandrey)