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To The Moon And Back

Kaum zu glauben, daß es schon zwanzig Jahre her ist, daß Ritchie Blackmore sich von der Rockmusik abgewandt hat, um mit seiner – mittlerweile – Ehefrau Candice Night mittelalterlich beeinflussten Folkpop-Klängen zu frönen. Mit „To The Moon And Back“ gibt’s zum Jubiläum nun eine Best Of-Scheibe – die insgesamt dritte.

Der schnöde „Best Of“ betitelten Scheibe von 2003 und der im Folgejahr veröffentlichten „Romantic Collection“ hat „To The Moon And Back“ den Vorteil, einen größeren Zeitrahmen abzudecken – zumindest theoretisch. Der Großteil der Songs stammt nämlich dennoch von den ersten beiden Alben, und die jüngere Vergangenheit der Band wird mit gerade mal einer Handvoll Songs abgedeckt – zurecht, wird mancher Spötter behaupten. Das hat aber mehr mit rechtlichen Dingen zu tun, bekanntlich erschienen die letzten Scheiben ja beim italienischen Frontiers Records-Label. Dafür gibt’s immerhin auf der 34minütigen Bonus Disc neben einer Sammlung bereits bekannter Instrumentalstücke noch eine Handvoll neu eingespielter Songs, die „Shadows Of The Moon“ dann für den Fan doch interessant machen. Das durch Rainbow bekannt gewordene Russ Ballard-Cover ‚I Surrender‘ ist dabei eher verzichtbar, da es weder richtig rockt noch musikalisch zum Rest passt. Die 2017er Versionen von ‚Moonlight Shadow‘, ‚Somewhere Over The Sea‘, ‚Writing On The Wall‘ und ‚Coming Home‘ kommen da schon besser, wenn auch nicht sooo viel anders als die Originale. Aber da dürften auch eher die erwähnten Lizenzfragen Inspiration gewesen sein. Immerhin, die Neuversion von ‚Minstrel In The Hall‘ – hier nur noch ‚Minstrel Hall‘ – klingt direkter und kommt mehr auf den Punkt als das Original, was dem Instrumentalstück gut zu Gesicht steht. Das Bonusvideo hingegen ist ein höcht überflüssiges, zweiminütiges Handkamera-Filmchen, in dem sich Candice während eines Soundchecks unter anderem über ihre Frisur auslässt. Na, prima.

Wer noch nichts von Blackmore’s Night im Regal stehen hat, ist mit „To The Moon And Back“ eigentlich ziemlich gut bedient, vor allem, weil die Songauswahl sich vornehmlich auf die Kompositionen von Blackmore und Night konzentriert und die nicht immer essenziellen Coversongs der Band weitgehend außen vor lässt. Klar, Kitschallergiker bekommen hier das kalte Grausen, aber grundsätzlich eine gut gemachte Zusammenstellung, die man problemlos am Stück durchhören kann, ohne zur Skiptatste zu greifen. Mehr darf man von einer Best Of-Scheibe nicht erwarten.

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