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Hologram

Flugs mal in die Whiskey-Soda-eigene Zeitmaschine geklettert und in die späten 60er, frühen 70er gezoomt. StoneRider aus Atlanta, das scheinen die legitimen Erben aller trippigen Psychedelic Bands zu sein, an die man sich dunkel-verraucht erinnert.

Das sagt dann eigentlich schon alles zu den Stärken und Schwächen des Albums ‚Hologram‘. Sauber, üppig, hippy-dippy und mit gefälligen Harmonien auf der Haben-Seite und verschnörkelt, verquast und langatmig auf der Soll-Seite. Am Ende kommt die 2007 gegründete Band dennoch leicht im Plus heraus – vielleicht aber auch nur, weil die Rezensentin mit so viel Bands geschlagen war in letzter Zeit, die weder singen konnten, noch ihre Instrumente anständig beherrscht haben.

‚Dayrunner‘ hebt sich sehr wohltuend und ziemlich straight als Bluesrock-Nummer ab und war allein schon den Rezensionsaufwand wert. ‚War, Traffic And Blind Faith‘ ist fast schon funky, auch eine schöne Abwechslung.

Unterm Strich ist alles, was unter 6:00 in der Länge bleibt, recht feines Stöffchen, das mit einem feinen Stöffchen sicher noch besser käme. Alles, was über 10:00 meandert, ist eher von der langweiligen Sorte und nach einem langen, harten Arbeitstag nur bedingt zur Unterhaltung geeignet. ‚The Great Divide‘ läßt das Album dann aber noch auf einer positiven Note ausklingen. Bedächtig wippt man mit dem Kopf, fühlt sich weise und reif und gleitet in den Feierabend.

Alles in allem hätte man sich als Mensch mit eher wenig Geduld für psychedelische Endlosschleifen statt acht Songs, von denen einige nicht enden wollen, vielleicht zehn mit einer gewissen Selbstbeschränkung und Knackigkeit gewünscht, aber trotzdem unbestreitbar gute Ware und von Könnern gemacht, die CD von StoneRider.

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