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Heirat aus Hass/Scheidung aus Spass

Welch ein Lärm bricht mit Poostew aus den Lautsprechern, Grindcore der ganz heftigen Sorte. Ohne Platz zum Atmen zu lassen, rasen sie durch die vier Lieder der Split-MCD namens „Heirat aus Hass/Scheidung aus Spass“ mit den Japanische Kampfhörspielen. In sechs Minuten sind Poostew fertig, womit sie fast 60 Prozent des Songmaterials für sich einnehmen.

Poostew gehen wie die Kollegen technisch versiert zur Sache, lassen aber die Originalität ein wenig außer Acht. Nicht so schlimm, wäre da nicht der nervtötende Snare-Sound, der sich wie der Boden eines 20-Liter-Farbeimers anhört. Zum Glück fällt das bei dem Geprügel nicht so auf. Trotzdem sind Poostew nicht der Gewinner dieser Split-Veröffentlichung, sind aber wegen der Abwechslung unabdingbar.

In den acht Jahren des Bestehens der Japanische Kampfhörspiele sind aus den zwei Lärmfetischisten Christof und Klaus eine sechsköpfige Familie geworden. Immer wieder begeistern JaKa mit technischem als auch eingängigem Lärm. Ihre Songs sind kurz und prägnant und bleiben ausnahmslos im Gehör hängen.

Wild drauf los prügeln ist nicht die Sache JaKas, sondern originelle Ideen in ihre Musik einzubauen, um ja nicht ein Teil der Masse zu sein ist ihr Ding. Auf der einen Seite möchte man sofort alles in Schutt und Asche legen, doch dann würde man die vielen kleinen Dinge, die JaKa ausmachen, nicht mitkriegen. Also den Lautstärkeregler bis zum Anschlag aufdrehen und konzentriert lauschen. Der wieder mal absolut großartige Sound erlaubt dies ohne weiteres. Nur so entfalten die Kompositionen ihr facettenreiches Licht.

http://www.japanischekampfhoerspiele.de

http://www.silentstagnationrecords.com/

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