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Dudu

take what you need, forget what you think, all you knew were lies.
bruise your beliefs, destroy all your things, because now what’s yours is mine. (‚Another Anthem‘)

Genau. Vergessen wir alles, was wir je wussten. Von eloquenten Songtexten und raffinierten Arrangements, von durchtechnisierten Produktionen. Vergessen wir alles, was dem Punkrock seine Ursprünglichkeit und Einfachheit genommen hat, seine offenherzige Wut und schlichten Akkorde. Haben wir Kopf und Herz derart frei bekommen, sind wir bereit für ‚Dudu‘.

‚I got a taste for trash‘ rufen uns die B Boys entgegen und produzieren freilich alles andere als Müll. Ihr zweites Album (erscheint über Captured Tracks) strömt mit jeder Note eine Attitüde der Direktheit aus. Dem Trio aus New York reichen ein paar atemlos ausgestoßene Sätze und ein bisschen Strom aus der Steckdose, um der Hörerschaft alles zu geben, was sie braucht.

Das Album hat eine Unmittelbarkeit, um die sich viele andere Bands verzweifelt und vergebens bemühen. Bei den B Boys hat man das Gefühl, man stünde direkt bei ihnen im Proberaum. Das Geheimnis dürfte die Absenz von Perfektionismus sein. Die Songs klingen, als wären sie gerade erst entstanden – oder vielmehr noch im Entstehungsprozess, bevor irgendein ambitionierter Produzent sie in die Hände bekommt. Alles ist rau, direkt, ungeschliffen – und funktioniert bestens. Denn merke: Trotz als Prinzip und ein Minimum an Technik sind die besten Voraussetzungen für guten Punkrock.

we’re coming out from deep inside the woods to take back everything.
we’re coming out and taking all your goods to drown them in a fire. (‚Another Anthem‘)

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