SPLINTER – Role Models
Minus und Minus ergibt Plus, nicht wahr? Die beiden niederländischen Bands Birth Of Joy und Death Alley haben sich jedenfalls nach einer gemeinsamen letzte Tour aufgelöst, und aus Mitgliedern beider Bands ging schließlich die Formation Splinter hervor, die nach dem Debüt jetzt mit „Role Models“ (Noisolution) ihren zweiten Longplayer vorlegt.
Das Cover mit dem Bananenkopf verbreitet schon mal Warhol-Vibes. Und die Musik? Auch hier jede Menge (guter) Einflüsse. Es ist Heavy Rock, aber es klingt auch nach Punk und Wave, hat etwas metallisches an sich, swingt mit Gitarrenpop auf den Dancefloor. Ja, tanzen ist angesagt, und das nicht zu knapp! Groovig geht es bei Splinter zu, und immer wieder setzt Frontmann Douwe Truijens mit seiner markanten Stimme tolle Akzente. Das gefällt. Das ist unorthodox. Musikalisch werden irgendwie Bands wie The Who, Hanoi Rocks oder auch mal die legendären Blondie oder Iggy Pop gestreift.
Und auch die Texte sind irgendwie anders, wenn zum Beispiel im Song ‚Opposite Sex‘ immer wieder Reime auf den Buchstaben X gefunden und besonders betont werden. Der gleiche Song baut übrigens auch ein ‚Miau Miau Miau‘ absolut cool mit ein. Das macht sehr viel Spaß und zwingt zum Bewegen. Egal, ob etwas rotzigerer Punk wie bei ‚Children‘ oder die im nächsten Track ‚Every Circus Needs A Clown‘ folgenden Duelle zwischen der leicht bluesigen Orgel und der Gitarre, das Songwriting ist stets innovativ und mitreissend. Dadurch ist jeder einzelne Song anders und abwechslungsreich. Damit ist der Hörspaß vorprogrammiert. Auch die spärlich instrumentierten Songs ‚Computer Screen‘ (Piano) und ‚It Shuld Have Been Over‘ (Akustikgitarre) überzeugen.
„Role Models“ ist extrem groovy, fühlt sich retro an, ohne altmodisch zu sein, äußerst tanzbar und macht eine knappe Dreiviertelstunde und zwölf Songs lang viel gute Laune. Es ist vertraut und doch irgendwie anders, sticht aus der Masse hervor, fühlt sich einfach gut an. Damit sollte jeder Retro-Fan diesen Rollenmodellen folgen. Am besten in den nächsten Plattenladen oder Liveclub zum Konzert.
Note: 1