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Ashes From The Monarch

Die britische Prog-Band Glacier ist hierzulande eher unbekannt. Schade eigentlich, denn die Musik ist durchaus spannend und abwechslungsreich, wenn auch schwer einzuordnen. Fans von Bands wie Cyan oder Pendragon sollten aber auf alle Fälle mal einen Blick auf „Ashes From The Monarch“ werfen. Das aktuelle Album erscheint bei uns über den exklusiven Importeur Just For Kicks Music.

Glacier gibt es bereits 1979, aber die Engländer wurden immer wieder von Schicksalschlägen wie dem Tod des Drummers Mick King und sonstigen Änderungen im Line-Up getroffen, so dass es bis 2001 dauerte, ehe das Debütalbum „Monument“ erscheinen konnte. Nun, nach weiteren vierzehn Jahren, hat der Nachfolger „Ashes From The Monarch“ das Licht der Welt erblickt. Das Songmaterial ist teils schon vor Jahren entstanden und grob dem Sub-Genre des Symphonic Prog zuzuordnen: Erinnerungen und Assoziationen an Frühwerke von Marillion oder Genesis werden wach. Die Band spielt auf dem Album immer wieder mit Soundeffekten und Samples, die teils für sich stehen, dann wieder musikalisch in die Songs eingebunden werden. Das wiederum erinnert stark an Pink Floyd und ihre Alben „Atom Heart Mother“ oder auch den Klassiker „The Dark Side Of The Moon“, ohne jedoch ganz deren Qualitäten zu erreichen. So ist das epische ‚Projections‘ kein Song im eigentlichen Sinne, sondern fast mehr eine Klangcollage mit musikalischen Parts, die aber immer wieder von faszinierenden und auch erschreckenden (Zahnarztbohrer!) Geräuschteppichen durchbrochen werden. Auf diese Art von Musik muss man sich zweifelsohne einlassen und offen für Neues sein. Dann erwarten den neugierigen Hörer aber spannende und sehr innovative 55 Minuten. Weitere Einflüsse der Band sind unüberhörbar die britischen Landsleute von Camel oder auch Steve Hackett und Genesis.

Höhepunkt des Albums ist das epische 23 Minuten lange ‚One Man Alone‘, das musikalisch wunderbare Assoziationen an klassische Bands wie Yes oder erneut Genesis erinnert. Elegische Streicherparts wechseln sich ab mit bombastischen Synthies, treibenden Basslinien und (gesampleten) Flöten. „Ashes From The Monarch“ ist ein Album geworden, auf das man sich definitiv einlassen muss, aber zur Belohnung dafür gibt es jede Menge spannender und sehr progressiver Musik zu entdecken. Da bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass das nächste Glacier Album nicht wieder erst in vierzehn Jahren erscheint.

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