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Valley Of The Windmill

Circa braucht man Yes-Fans wohl nicht mehr großartig vorzustellen. Boss, Sänger und Gitarrist der Band ist nämlich der Amerikaner Billy Sherwood, der bereits seit „Union“-Tagen im Umfeld der Band herumspukt und, nachdem er von 1997 bis 2001 schon als Gitarrist dabei war, mittlerweile den verstorbenen Chris Squire am Bass ersetzt hat. Auch die einzige andere Circa-Konstante, Keyboarder Tony Kaye, ist alter Yes-Adel – er ist sowohl Gründungsmitglied als auch später Teil der kommerziell erfolgreichen Trevor Rabin-Phase und somit an Hits und Klassikern wie ‚Owner Of A Lonely Heart‘, ‚I’ve Seen All Good People‘ und ‚Starship Trooper‘ beteiligt.

Damit dürfte die Zielgruppe auch schon abgesteckt sein. Wer die Yes-Alben in den Achtzigern und Neunzigern mochte, findet mit Circa nämlich exakt diesen Stil weitergeführt. Oder, anders ausgedrückt, melodische AOR-Klänge treffen auf traditionelle Prog-Sounds. „Valley Of The Windmill“ ist dabei das progressivste Album, das man bislang von der Band zu hören bekam. Nur vier Songs gibt es diesmal, von denen der kürzeste (der Titelsong) rund acht, der längste, ‚Our Place Under The Sun‘, fast zwanzig Minuten dauert. Ecken und Kanten oder gar wirklich Überraschendes sucht man bei vorliegendem Album natürlich umsonst, aber man muß Circa zugute halten, daß die 52 Minuten auch keinerlei Durchhänger enthalten. Etwas, das man von den schwachen letzten Yes-Alben leider nicht immer behaupten konnte. Natürlich gibt es genre-typisch auch immer wieder lange Instrumentalpassagen, bei denen die Band ihre spielerische Klasse unter Beweis stellen kann, aber insgesamt kommt „Valley Of The Windmill“ trotz der Longtracks sehr songorientiert, ja, sogar recht entspannt, luftig und oftmals mit schönem Westcoast-Feeling daher. Auffällig ist auch, daß Sherwoods Gesang mit zunehmendem Alter immer mehr nach Peter Gabriel klingt – und das ist ja schon mal keine schlechte Referenz. Und da auch produktionstechnisch alles absolut perfekt geraten ist, kann man als Yes-Fan eigentlich nicht viel meckern.

Das einzige Problem von Circa ist halt, man hat es sich vielleicht beim Lesen dieser Rezension schon ein wenig gedacht, daß es nach wie vor völlig an Alleinstellungsmerkmalen mangelt. Es wird halt Yes-Musik von Leuten aus dem Yes-Umfeld gespielt. Alles gut und schön, der Stammband sind Circa heutzutage musikalisch mindestens ebenbürtig, aber eben auch null eigenständig. Wen das nicht stört, der sollte hier ohne langes Überlegen zugreifen, wem Yes am Allerwertesten vorbeigeht, braucht hingegen auch hier keine Hörprobe zu wagen.

(geschrieben von Sascha Glück)

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