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Time Is Coming

Indigenous melden sich zurück mit einem neuen Album, das sie diesen Juni veröffentlicht haben. Für alle, die es nicht wissen: Indigenous ist eine amerikanische Bluesrock-Band, die 1998 gegründet wurde und quasi als Familienunternehmen (drei Geschwister und ihr Cousin) die ersten Alben veröffentlichte. Die vier Gründungsmitglieder waren die beiden Brüder Mato Nanji und Pte, ihre Schwester Wanbdi sowie der Cousin Horse. Indigenous, also „Einheimisch“, ist natürlich auch ein passender Bandname, sind die Musiker doch alles amerikanische Ureinwohner. Die Band wurde als erste „Native American Rockband“ bekannt, die bis Platz 22 in die Mainstream Rock Charts der USA einsteigen konnte. Zwischenzeitlich gab es einige Veränderungen im Line-Up, von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Mato Nanji mit dabei, wie auf dem Cover des neuen Albums „Time Is Coming“ auch prominent vermerkt ist. Eingespielt hat er die neue Scheibe zusammen mit Jeff Martin (Schlagzeug), Steve Evans (Bass) und Jesse Bradman (Keyboard und Backing Vocals).

Das Vorgängeralbum „Vanishing Americans“ hat kürzlich zwei Native American Music Awards gewonnen (Best Blues Album und Mato Nanji als Artist of the Year), damit sind die Erwartungen an den neuen Longplayer natürlich hoch. Eröffnet wird der über 70 Minuten lange Silberling mit der Mid-Tempo-Nummer ‚Grey Skies‘, bei der sich jeder Bluesrock-Fan gleich wohl fühlen dürfte. Die musikalischen Einflüsse reichen hier wie auch auf dem Rest des Albums von Stevie Ray Vaughan über Jimi Hendrix bis hin zu Santana: Gitarrenlastiger Rock mit vielen griffigen Soli, der nötigen Prise Blues und mitreissender Energie. Beim Gitarrenspiel wird erwartungsgemäß eine Vielzahl von Stilen geboten, es wird geslidet, gezupft und hardrockig verzerrt. Hin und wieder gibt es natürlich auch die Blues-typische Hammondorgel und einige andere Keyboard-Klänge, die sich aber weitesgehend im Hintergrund befinden. Beim Titeltrack wird auch die akustische Gitarre hervor geholt und verschmilzt mit dem elektrisch verstärkten Sechsaiter zu einer wunderbaren Klangfarbe, wie insgesamt der Titelsong einen gelungenen Höhepunkt des Album darstellt. Meint Mato Nanji mit dem Text seine Familie und ehemaligen Bandgefährten? ‚Oh my brother / where did you go? I don’t know / My sister, I don’t even know you anymore. Time is coming over you and me / so many things I need to say‘.

‚Don’t Know What To Do‘ beschließt das Album mit einer langsamen melancholischen Nummer. Aber eigentlich ist doch klar, was es als nächstes zu tun gilt: „Time Is Coming“ ist erhältlich beim deutschen Exklusivimporteur Just For Kicks Music. Insgesamt ist das neue Album ein starkes Stück Musik geworden von einem Mann, der den Blues im Blut hat und mit seinen intensiven und persönlichen Songs zu begeistern weiß.

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