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Circus Electric

It’s only rock’n’roll, but I like it. Das ist nur die halbe Wahrheit, denn Circus Electric haben sich auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum (Noisolution) zwar mit ganzem Herzen dieser Musik verschrieben, sind aber auch breitbeinig im Blues und Soul zu Hause. Knarziger Bluesrock mit oft eingesetztem, prägnanten Orgelsound bildet die Grundlage für ein geradliniges Debüt, das zum wiederholten Hören einlädt.

Frontmann und Gitarrist Adrian Dehn ist offenbar ein Weltenbummler und hat die zwölf Songs für „Circus Electric“ nicht nur in Berlin, sondern auch in Paris und in den USA in Atlanta und Nashville geschrieben, wobei ihn die Amerikaner Robin Eaton und Steve Diamond unterstützt haben. Herausgekommen sind zwölf launische, kurze Tracks im Drei-Minuten-Bereich, die sich damit auf das Wesentliche konzentrieren und durch die Bank weg Spaß machen. Oskar Pursche am Bass und Schlagzeuger Leonard Vaessen unterstützen ihren Frontmann dabei mit einem oft treibenden Rhythmus. Viel Zeit für Soli oder ausufernde Jam-Parts bleibt bei den relativ kurzen Songs nicht, und da sind wir auch gleich bei dem einzigen wirklichen Kritikpunkt: die Jungs beherrschen ihre Instrumente und haben hörbar viel Spaß am Musikmachen, und darum hätte der eine oder andere Track gerne noch zwei oder drei Minuten länger sein dürfen. Immer, wenn man denkt, hier müsse jetzt ein schönes Soli oder eine groovende bluesige Orgeleskapade folgen, ist der Song schon wieder vorüber.

Dennoch: Songs wie ‚Jailbreaking‘ oder ‚Dying Star‘ bleiben schnell im Ohr hängen und zeigen die hervorragenden Songwriting-Qualitäten von Adrian Dehn. Gleiches gilt auch für den starken Groover ‚Sugar Glider‘ oder das überraschend aus dem Rahmen fallende ‚Where The Wind Blows‘. Langweilig wird es bei Circus Electric zu keiner Zeit.

Circus Electric legen nach einer EP mit diesem Album ein starkes Debüt vor, und man glaubt kaum, dass die Band erst vor einem Jahr gegründet wurde. Wer auf modernen Rock’n’Roll mit Bluestouch à la Rival Sons oder Royal Blood steht, wird hier sehr gut bedient. Und der Erfolg ist nicht ausgeblieben. Immerhin dürfen die Jungs im nächsten Jahr auf der verschobenen Tour als Opener für Deep Purple spielen. Manege frei!

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