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This Is Deadheads First Album (It Includes Electric Guitars)

Der Name klingt nach einer Grateful-Dead-Coverband und in der Tat liegen musikalisch keine Welten zwischen den Rocklegenden aus San Francisco und den Newcomern aus dem schwedischen Göteborg. Mit Vintage-Gitarrensounds, rasanten Rockorgeleinlagen und voller Stolz getragener Oberlippenbärte lassen die Deadheads den Geist der siebziger und achtziger Jahre wiederaufleben. Eine reine Oldie-Veranstaltung ist das Debüt-Release der Schweden, mit dem selbstironischen Titel ‚This Is Deadheads First Album (It Includes Electric Guitars)‘ allerdings nicht. Die flotte Mischung aus Hard Rock, Rock’n Roll und einer Prise Power Metal wirkt keineswegs altbacken und hat alle Hooklines an der richtigen Stelle. Wer nach Vergleichen sucht, wird am ehesten bei Bands wie Turbonegro und Hellacopters fündig.

‚This Is Deadheads First Album‘ beginnt wie ein sich plötzlich zusammenziehender Sturm. Mit einem gemächlichen Auftakt verschwenden die Schwedenrocker keine Zeit, sondern feuern bereits mit dem Opener ‚Baby Blues‘ aus allen Rohren. Auch in den beiden folgenden Titeln ‚My Demons‘ und ‚Freak Out‘ reißt das Tempo nicht ab. ‚Hat die Band etwa einen Minutenrabatt vom Tonstudio bekommen? ‚, möchte man fast fragen. Erst ab dem vierten Track, ‚Ghost‘, ist erstmals ein Durchatmen möglich, wobei auch dieser keineswegs zur langsamen Fraktion zählt und schon im Refrain wieder an Fahrt aufnimmt. Tatsächlich gibt es mit ‚Venom‘, welcher leichte Country-Anleihen aufweist, nur einen einzigen ruhigen Song auf der Platte. Nicht das dies schlecht wäre. Ganz im Gegenteil! ‚Deadheads First Album‘ ist eine Kopfschüttel-Platte wie sie im Buche steht!

Mit dem sechsten Lied, das den Namen der Band trägt, verdeutlichen die vier Göteburger zudem, dass auch ein Piano mächtig rocken kann. Der Folgetrack ‚Rock & Roll‘ steht geradezu wie ein Ausrufezeichen hinter diesem Statement. Mit ihrem Erstlingswerk gelingt den Deadheads aus dem Kaltstart eine regelrechte Punktlandung. Selbst Menschen, die mit klassischem Rock sonst eher wenig anfangen können, sollten daran Gefallen finden. Vom ersten bis zum letzten Saitenanschlag fegt es dem Hörer einen Kracher nach dem anderen um die Ohren. Wenn der Sturm nach etwas mehr als einer halben Stunde vorüber ist, stellt man mit wohligem Grinsen fest, dass Rock’n Roll noch lange nicht tot ist. Unweigerlich ergibt sich dann jedoch die Frage, was nach einem solchen Kracher-Debüt noch folgen wird. Denn eines dürfte feststehen: mit den Deadheads ist zukünftig zu rechnen!

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