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Out Of My Head

Bluesrock, aber ohne die harten Gitarrenriffs, sondern eher zurückhaltend, leicht beschwingt, fast schon poppig. Piano, Mellotron und Wurlitzer treffen auf dominierende Gitarrenmelodien ohne schwere Riffs. Dieser Bluerock schwimmt ein wenig aus der Reihe, gegen den derzeit so prägnanten Strom und macht vielleicht gerade darum so viel Spaß. Hamish Anderon behauptet, „Out Of My Head“ zu sein, zieht hier ganz einfach sein eigenes Ding durch und überzeugt damit durch die Bank weg, hat er doch ein cool-lässiges und vor allem sehr relaxtes Bluesalbum erschaffen.

Der Australier legt mit „Out Of My Head“ seinen zweiten Longplayer vor. Der Musiker hat eine hervorragende musikalische Ausbildung: Er wird als „Student of the three Kings“ bezeichnet: Albert King, B. B. King und Freddie King. Der weiterhin Bob Dylan und Tom Petty inspirierte Anderson ist 2014 aus seiner Heimat in die USA ausgewandert, um dort seine Zukunft im Blues und Rock zu finden. Spätestens mit diesem Album sollte der Gute sie gefunden haben.

Schon im Opener ‚No Good‘ überzeugt Anderson mit dezenter Instrumentierung, die seinen Gesang und die Gitarre klar in den Vordergrund stellt. ‚What You Do To Me‘ überrascht durch filigrane Gitarrenarbeit, die streckenweise an Eric Clapton erinnert. Immer wieder fällt das Songwriting des Australiers sehr positiv auf, denn er schafft es, jedem Song eine individuelle Note zu verleihen und gleichzeitig nie das große Ganze aus dem Blick zu verlieren. Über allen Tracks schwebt eine unnachahmliche Lässigkeit, eine lockere Beschwingtheit, die zeigt, dass der Blues nicht immer nur düster und bedeutungsschwanger sein muss. Das macht absolut Laune und ist eine tolle Untermalung für den herannahenden Sommer.

Das Album wurde von Jim Scott produziert und abgemischt, der auch schon für Tom Petty, Wilco oder die Tedeschi Trucks Band gearbeitet hat. Hamish Anderson dürfte sich im Kreise dieser Künstler sehr wohl fühlen, und wer Blues, US-Rock und eine Prise Soul mag, wird hier auch beim Hören sehr glücklich.

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