KOMMANDO KANT – Eklat

Kommando Kant gibt es bereits seit zehn Jahren, auch wenn von der ursprünglichen Formation nur noch eine Hälfte übrig ist. In der neuen Besetzung hat das norddeutsche Quartett aus dem beschaulichen Husum sich nun aufgemacht, mit „Eklat“ ihren dritten Longplayer, und damit den Nachfolger von „Aussterben ist ein schönes Hobby“ einzuspielen.

Die frühen Tocotronic kommen einem bei Intro von „Streuner“ und den ersten Zeilen in den Kopf, und so wirklich will dieser Eindruck auch bei den insgesamt 13 Tracks nicht weichen. Es gesellen sich aber noch Gedanken u.a. an Muff Potter oder Turbostaat dazu, die die Truppe auch allesamt als ihre Vorbilder nennt, und sich mit Hauke Albrecht den Produzenten einiger der gerade genannten Größen teilt. Dabei machen Kommando Kant aber trotz all der Gemeinsamkeiten mit ihren Idealen ihre ganz eigene Sache.

Schlichte, bisweilen gewollt schrummelige Gitarren-Akkorde anstelle von virtuosem Solo-Gedöns, untermalt von einem treibenden Schlagzeug und Bass, gepaart mit dem Gesang von Frontmann Björn Albertsen sind auf allen Nummern das Markenzeichen. Mal etwas schneller und punkiger („Das Theater“, „Eldorado“ oder „Jeversand“), mal etwas ruhiger („Früher war ich Jedi“ oder „Auf Sendung“) und dann bisweilen auch fast schon poppig („Emotional verkatert“) – so ist für jede Menge Abwechslung gesorgt, ohne dass die Combo ihren Grundsound aufgibt. Wer nur dreieinhalb Minuten zum Reinhören hat, sollte sich diese für das Highlight „Eule“ reservieren, und sich davon überzeugen lassen, sich auch Zeit für den Rest zu nehmen.

Es gibt sie, die immer noch viel zu wenig bekannten Bands, die abseits der ausgetretenen Pfade spannende und interessante Musik machen. Wahrscheinlich werden Kommando Kant auch nicht mit ihrer dritten Platte den großen Durchbruch erzielen, dafür fehlt das kommerzielle Moment. Wer aber einfach geile, weil so herrlich unverkrampfte Klänge ohne nervige Schnörkeleien hören will, sollte unbedingt hier reinhören. „Eklat“ ist eine dieser Scheiben, die bei Freunden gut gemachter Indie-Punk-Mucke (und den oben genannten Kapellen) 40 Minuten lang ein Zucken im Tanzbein verursachen wird.

Note: 2

 

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