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Game On

Girlpower aus Schottland ist angesagt, wenn es heißt: „Spiel ab!“. „Game On“ lautet der Titel des zweiten Albums der drei Damen Gill, Hannah und Heather, die sich in der klassischen Formation Gesang / Gitarre, Bass und Schlagzeug daran machen, die ja doch überwiegend von Männern dominierte Hardrockwelt mit treibenden Beats und klassischen Gitarrenriffs ins Wanken zu bringen. Entsprechend angriffslustig präsentieren sich die drei Ladies dann auch auf dem Cover mit Baseballschlägern als Bad Girls. Ja, the game is on. Das wird schon bei den ersten Takten dieses Albums klar: Geradlinig, schnörkellos und groovig wird da der Bulle bei den Hörnern gepackt (‚Bull By The Horns‘). ‚Fire At Will‘ macht da nahtlos weiter und legt gleichzeitig die Gangart für das ganze Album fest: sofort ins Bein gehender Hardrock im Stil von Girlschool und Konsorten.

‚Get What’s Comin‘ beginnt mit einem präzisen Beat und kräftigen „Hey!“-Rufen direkt aus den 80ern. Hin und wieder finden sich im Mix ein paar elektronische Samples, aber unterm Strich regiert doch der treibende Hardrock mit knalligen Riffs. Das Cover verspricht nicht zuviel: Da steckt tatsächlich jede Menge Power drin, die allen Fans guter alter Rockmusik im Stil von Mötley Crüe, Airbourne, Eclipse oder auch den jungen Schweden von Adrenaline Rush gefallen dürfte.

Es ist schon erstaunlich, mit welcher unbändigen Energie und Spielfreude die Ladies hier ans Werk gehen und die Verstärker zum Glühen bringen. Das geht ins Bein, das rockt, das läd zum Hüpfen und Headbangen ein, gar keine Frage. Unterm Strich muss man allerdings auch sagen, dass die Abwechslung etwas fehlt. Die Songs sind sauber produziert und wirklich eingängig, ähneln sich vom Aufbau und Rhythmus aber auch alle sehr. „Game On“ ist damit ein gutes Hardrock-Album geworden, dem zwar doch ein wenig die Eigenständigkeit fehlt, das aber die nächste Rockparty dennoch hervorragend beschallen wird.

The Amorettes sollte man als Rockfan auf alle Fälle im Auge behalten. Die Damen aus Schottland erfinden zwar das Rad nicht neu, aber zeigen doch eindrucksvoll, dass der Hardrock auch im Jahre 2015 noch „alive and kicking“ und längst keine reine Männerdomäne mehr ist. The game is on.

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