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Chief

Finnland ist natürlich für alle Spielarten des Metals bekannt, aber nicht nur die ganz harten Musikstile stammen aus dem hohen Norden. So haben sich die drei Finnen von Talmud Beach dem Bluesrock verschrieben und legen mit „Chief“ ihren zweiten richtigen Longplayer vor. Und dieser legt gleich groovig mit einer lässigen Boogie-Nummer namens ‚Ain’t so young‘ los. Die Skandinavier verlieren sich hierbei nicht in den aktuell im Bluesrock so verbreiteten harten Riffs und scheppernden Drums, sondern kehren quasi zurück zu den Wurzeln. Das wird im weiteren Verlauf des Albums fast schon minimalistisch mit leicht schleppenden Drums und stimmungsvoll-bluesiger Gitarre.

Zwischendurch singen die Finnen aus Helsinki dann auch mal in ihrer Muttersprache, wie in der schmissigen Nummer ‚Kekkonen‘, die mit eingestreutem Saxophon teils in jazzige Gefilde abdriftet. Das Album lebt vom zurückgeschaltetem Gang, vom gedrosselten Tempo, von ruhiger und entspannter Atmosphäre. Weniger ist hier tatsächlich mehr, wenn das Trio zum Relaxen und Verweilen einlädt. Der Titelsong ‚Chief‘ beschließt das Album mit einer wunderbar beswingten Countryblues-Nummer zum Relaxen und Entspannen. Viel zu oft wird es im modernen Bluesrock laut und schnell, da tut diese Verschnaufpause zwischendurch richtig gut.

Talmud Beach geben mit diesem Album dem Bluesrock seine Entspanntheit zurück mit herrlich unaufdringlichen, aber dennoch faszinierenden Songs. Das ist Bluesrock für ruhige Momente, sozusagen „Back to the roots“. Und damit ein echter Geheimtipp.

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