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The Shadow of Your Guard Receeding

Als vor vier Jahren ihre Erste EP „Age OF Swans“ (This Charming Man) erschien, erhielten Oakhands nicht nur wegen ihrer Musik von Kritikern und Fans Aufmerksamkeit. Denn sie drehten ein 15-minütiges Musikvideo, welches auf künstlerische Art und Weise die Gegensätze der Songs aufzeigen sollte. Mit diesem Ansatz wollten die Münchener ihrem Werk eine neue Dimension hinzufügen.

Dieses Vorgehen rücken sie auf ihrem Debütalbum „The Shadow of Your Guard Receeding“ (This Charming Man) ebenfalls in den Mittelpunkt. Denn auch hierzu wird in den nächsten Wochen eine Reihe von Musikvideos erscheinen, die den Post-Hardcore und die Texte von Oakhands ins richtige Bild setzen sollen.

Der Genre-Begriff Post-Hardcore greift für die Musik der fünf Jungs allerdings zu kurz. Zwar sehen sie sich selbst in der Szene verankert, ihre Songs besitzen aber äußerst starke Emo- und vor allem Indie-Elemente. So könnten Lieder wie „Samsa“ oder „Palming“ von einem lupenreinen Indie-Künstler stammen.

Natürlich gibt es daneben die emotionalen und lauten Ausbrüche. „Reverie 1890“ oder „Several“ sind typische Post-Hardcore-Songs im Stil der 2011er Generation von „The Wave“-Bands. Oakhands lassen sich also irgendwo zwischen La Disputes „Wildlife“ und Touché Amorés neuestem Werk „Stage Four“ verorten.

Ganz in diesem Sinne stehen nicht knallende Gitarren oder viel Geschrei im Vordergrund. „The Shadow of Your Guard Receeding“ soll stattdessen eine düstere Atmosphäre erzeugen. Besonders gut gelingt das beim Instrumental-Song „Twenty-Two“, dessen Durchbrechung mittels eines Schreis für Unbehagen sorgt. Dieses beklemmende Gefühl spiegelt sich auch in den Texten wieder. Der Ich-Erzähler setzt sich mit seinen eigenen schwierigen Problemen wie Sozialphobien, psychischer Verfassung, Familie oder Maskulinität auseinander.

„The Shadow of Your Guard Receeding“ ist ein starkes Debütalbum geworden, von dem man nicht gedacht hätte, dass es aus der bayerischen Landeshauptstadt stammt. Vor allem die von Oakhands erzeugte dicht gedrängte Atmosphäre kann überzeugen. Manchmal wirken die Lieder jedoch etwas zu verkopft, sodass den negativen Emotionen noch etwas wütender freier Lauf gelassen werden könnte.

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