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The Enemy: Reality

Wolfbrigade - The Enemy: Reality Cover

An der Spitze der Nahrungskette in der schwedischen Crust-Szene stehen neben Martyrdöd die unverwüstlichen Wolfbrigade, die zur Jahrtausendwende den Namenswechsel von Wolfpack vollzogen haben und aus der Asche der legendären Anti-Cimex auferstanden sind. Mit ihrem siebten Studioalbum „The Enemy: Reality“, dem dritten auf Southern Lord, zementieren sie ihren Ruf, zuverlässig die volle Crust-Kante abzuliefern.

Wolfbrigade lehren wiedermal die reine Lehre des Crusts, indem sie zwar Elemente aus Heavy Metal, Black Metal und Rock’n’Roll in die zehn neuen Songs integrieren, diese aber nicht stilbestimmend werden lassen. Es regiert weiterhin die dreckige und düstere Variante des Punks. Das bedeutet, die Songs sind schnell, direkt und aggressiv, aber in keinem Fall stumpf. Die lange Erfahrung des Quintetts aus Stockholm sorgt dafür, dass die typische Spielart in gesunden Dosen variiert und die unbändige Energie der Band nicht verwässert wird.

Der gnadenlose D-Beat wird immer wieder durch drückende Midtempo-Passagen unterstützt, die simplen, aber effektiven Kettensägen-Riffs durch schwarzmetallische Harmonien aufgewertet und von kurzen Solos angereichert, um den Songs die maximale Durchschlagskraft zu geben. Während die wütend heiseren Vocals vom langjährigen Shouter Mikael Dahl die Dynamik der Songs unnachgiebig in den roten Bereich der Skala des Druckmessers drängt, runden die allegorischen Texte über den Habitus der Wölfe die expressive Kraft des Albums ab. Ein kalter und energischer Sound setzt 28 Minuten nahezu perfekten Crusts das i-Tüpfelchen auf. Auch beim Arwork bleiben Wolfbrigade ihrem Stil treu, düstere Symbolik ziert das Cover der gelben Phase der Lycanthro-Punks.

Schwedischer Crust-Punk ist inzwischen zu einem eigenen Stil geworden, der die nordische Einfachheit mit der Kompromisslosigkeit der skandinavischen Natur paart. Wolfbrigade gehören in diesem Subgenre zu den Hauptprotagonisten. Sie setzen die Maßstäbe und sorgen dafür, dass dank ihrer Inspiration frischer Nachwuchs wie zum Beispiel M:40 diese althergebrachte Spielart des Punks nicht aussterben lässt.

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