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The Embers

Februar. Nicht die leichteste Zeit des Jahres. Auf die Sonne ist wenig Verlass, die Nächte sind alles andere als wild, der Mensch ist müde und in sich gekehrt. Gut, wenn sich dazu ein Soundtrack anbietet, der in die Düsternis einen Lichtstrahl sendet.

John Blek schickt uns diesen anhand seines dritten Albums „The Embers“ (K&F Records / Hometown Caravan). „Do you see the light from the flame that I’m holding for you?“ (Ciara Waiting). Ja, und wir sind dankbar dafür. Denn die Flamme dieser neun Songs ist unglaublich beruhigend. Unaufgeregt zupft Blek seine Gitarre, formt gemeinsam mit leichtem Schlagwerk, Bass, Klavier und Klarinette wunderbare Melodien, die froh machen und gerade jetzt wärmend wirken.

Aber Achtung, lassen wir uns nicht einfach so einlullen! Es sind keine leichten Geschichten, die der irische Singer/Songwriter uns vor dieser musikalischen Kulisse erzählt. „Death And His Daughter“ beschäftigt sich in Gänze mit dem Tod und „The Haunting“ behandelt mit romantischen Horrorelementen eine verlorenen Liebe. Des Songwriters Mission ist aber letztlich der Trost. Der kommt einerseits in Person eines Freundes – mit „Revive“ bietet Blek im Duett mit seinem Landsmann und Kollegen Mick Flannery die tröstende Schulter in schwierigen Zeiten an. Andererseits findet und teilt Blek Stärke aber gerade auch im Alleinsein:

You say I’m sick, I say free. I don’t need your sympathy.
Come the night I lay down in the park,
Empty pockets, freedom in my heart,
Nothing to lose, nothing can be lost.
This is my fortune, what is the cost?

Da steckt ein wenig Trotz drin und mehr Schroffheit, als man Blek und „The Embers“ im ersten Moment zugetraut hätte. Das ist nur menschlich und einmal mehr – um den Kreis zu schließen – beruhigend. Melancholie darf gerne sein, aber nicht in Depression umschlagen. Denn schließlich wartet der Frühling schon auf uns, im Herzen und draußen vor der Tür.


johnblek.com
hometowncaravan.de

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