|

Pray For Rain

Die Gitarre perlt wie Wassertropfen auf nackter Haut. Warm und anschmiegsam sind die Harmonien. Und bei dem Gesäusel und Wohlklang mit abgerundeten Ecken und Kanten kann es mal schnell passieren, dass das Hirn auf Stand-By schaltet und zwei, drei Nummern durchrauschen, ohne Spuren im Gedächtnis zu hinterlassen. Ja, es hat ungefähr die Substanz der Schaumberge, die auf dem Badewasser treiben, das Album ‚Pray For Rain‘ des Duos Pure Bathing Culture aus Portland/Oregon.

Auf zehn Songs frönt man mit heller Stimme der Gefälligkeit und leider auch der Beliebigkeit. Da sorgen die Gitarren noch am ehesten für Bodenhaftung. Der vorab als Single veröffentlichte Titelsong ‚Pray For Rain‘, ein luftiger Sommerhit mit strammen Beats, schwerelosen Gitarrenapplikationen und starker Melodie, machte ja schon mal neugierig, allerdings vermag der Rest des Albums leider nicht zu halten, was dieser Song verspricht und ergeht sich förmlich in Harmlosigkeit. Das Mitreißende fehlt, starke Ideen oder gute Melodien. Stattdessen Geplätscher, saft- und kraftlos.

Das Album ‚Pray For Rain‘ wurde von Sängerin Sarah Versprille und Daniel Hindman in Dallas, Texas zusammen mit Produzent John Congleton (u.a. Swans, Sigur Rós, St. Vincent) aufgenommen. Aufgrund dieser Tatsache hätte man etwas mehr Druck oder zumindest ein wenig Coolness erwartet. So bleibt ‚Pray For Rain‘ Wellnesspop, wie Badekosmetik, duftend leicht bei fragwürdigem Inhalt.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar