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The Beauty Of Our Youth

Heute gibt es leckere Suppe. Okay, genug mit den schlechten Wortspielen, denn dafür sind die Musik und das neue Album von Soup viel zu gut. Für alle, die Soup noch nicht kennen: Das Projekt begann 2005 also Soloarbeit des norwegischen Musikers Erlend Aastad Viken (Gesang, Keyboards, Samples), aus dem sich schließlich im Laufe der Jahre eine vollständige Band entwickelte. Mit „The Beauty Of Our Youth“ ist das neue Album des kreativen Quartetts aus der Hafenstadt Trondheim erschienen.

Melancholischer, atmosphärisch dichter Progrock mit Tendenzen zu elektronischer Musik beschwört schnell ein stimmungsvolles Hommage an die weite und rauhe norwegische Landschaft herauf. Dabei halten sich die Gitarren überwiegend im Hintergrund, es dominieren epische und elegische Keyboards mit Sampling-Unterstützung, es wechseln sich langsamer Post-Rock und verspielter Indie-Sound mit psychedelischen Passagen ab. Dabei wird viel Wert auf Atmoshäre gelegt, so dass die Musik immer wieder den Charakter einer imaginären Filmuntermalung annimmt. Gerade ein paar längere instrumentale Passagen bieten sich perfekt als Filmmusik an. Ein wahres Highlight in dieser Hinsicht ist ‚Memoirs of an Imaginary Friend‘. Der Song beginnt als leise Pianoballade, wandelt sich zu einer mitreissenden nicht zu schnellen Rocknummer und endet als episches (gesampletes) Orchesterwerk. Bei allem Bombast verstehen Soup es bestens, dennoch nicht ins Kitschige abzudriften. Der Independet-Geist schwebt zum Greifen nahe über allen Titels dieses Albums und sorgt immer wieder für ruhige und sehr intime Momente.

Klavier, Glockenspiel und elektronische Drums bilden das Rückgrat für ‚Loralyn‘, während der zunächst ruhige und durchgehend wunderschöne Song ‚Clandestine Eyes‘ immer wieder an die aktuelle Musik von Anathema erinnert. Generell dürften die Fans der britischen Altenative-Progger auch mit Soup und „The Beauty Of Our Youth“ sehr glücklich werden. Klanggemälde – das fabrizieren die Norweger auf ihrem aktuellen Album. Die Musik ist dynamisch, aufregend und entspannend zugleich, der häufige Einsatz einer Violine sorgt für zusätzliche Stimmung und beschwört zusammen mit den immer präsenten Keyboards Bilder zerklüfteter Fjorde und aufsteigender Nebel herauf. Diese Schönheit unserer Jugend ist wahrlich wunderbar und beeindruckend, und selbst wer nicht mehr ganz so jung ist, wird auf diesem Album verlorene Momente seiner eigenen Vergangenheit wiederfinden: Musik, die bewegt, Musik, die uns erreicht. Etwas Schöneres kann es doch gar nicht geben, oder?

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