Sublime Emptiness
The Holeum aus Alicante sind eine weitere Band, die schwerfälligen Doom Metal mit atmosphärischmn Post Metal verbindet, womit sie der erstgenannten Spielart ihre Klischees raubt und der zweiten mehr Bodenständigkeit gibt. Wie bereits auf dem Debüt „Negative Abyss“ reichern die Spanier ihren Sound mit spacigen und jazzigen Elementen an. So ist „Sublime Emptiness“ (Lifeforce Records) nicht nur ein weiteres gelungenes Metal-Album, sondern wird auch anspruchsvollen Geschmäckern gerecht.
In den sechs neuen Kompositionen gehen düster metallische Passagen in durch endlose Wiederholungen gekennzeichnete Weiten auf, ohne dass es zu Brüchen in den Strukturen der Songs kommt. Die Stimmungswechsel werden gut vorbereitet, sind diese doch die Grundessenz der Musik The Holeums. Harsche Realität flieht in elegische Fantasien. Die emotionalen Ebenen werden dabei durch unterschiedliche Gesangsstile unterstützt, tiefe Growls wechseln sich mit unterdrückten Schreien und tiefem, souveränem Klargesang ab.
Die vorsichtig eingesetzten Keyboard-Klangteppiche schaffen eine Tiefe in den Tracks, die den monotonen Rhythmus zu einer hypnotischen Komponente werden lässt. Der mit viel Hall versetzte Sound lässt in den stimmungsvollen Teilstücken die Musik regelrecht schweben. In den schroffen Passagen kriegen es die Spanier dagegen hin, zwar hart zu sein, aber weiterhin die Weite des Universums erfahrbar zu machen. Die ebenfalls effektiv eingesetzten, leicht entrückten Bläser sorgen für die Trademarks, die The Holeum von dem Gros des Genres ein wenig abzuheben vermögen.
Inhaltlich beschäftigt sich das Quintett nicht mit dem irdischen Sündenpfuhl, sondern sucht in anderen, fernen, technischen Dimensionen Zuflucht. Dies spiegelt sich nicht nur in der Musik auf „Sublime Emptiness“, sondern auch in dem von Moria inspirierten Artwork wider. Ein wenig mehr Abstand zur fantastischen Zwergenwelt hätte dem Zweitwerk einen homogeneren Eindruck gegeben.
Mit „Sublime Emptiness“ haben The Holeum ein expressives Album geschaffen, das sowohl für klassische Metalheads als auch für introvertierte Düsterlinge interessant ist. Musikalisch-kunstvoller Anspruch harmoniert durchaus mit metallischer Schmiedekunst. Überzeugt euch selber!