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Revolution Spring

Der Winter ist vorbei und der Frühling lässt sich mit den ersten warmen Tagen gut an. Allgegenwärtig wird der Wunsch nach Sonne und guter Laune spürbar. Den Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines potenziellen Sommeralbums haben The Suicide Machines also gut gewählt. Immerhin handelt es sich bei „Revolution Spring“ (Fat Wreck) um ihr erstes Werk seit 15 Jahren. Damit reihen sich die Detroiter in das Phänomen ein, dass viele Melodycore und Ska-Punk-Bands der 1990er Jahre wie Goldfinger, Satanic Surfers, No Fun At All oder Mad Caddies plötzlich aus dem Nichts wieder auftauchen und es noch einmal wissen wollen. Passend hierzu haben sie sich ein neues Label gesucht und entsprechend ihrer musikalischen Ausrichtung bei Fat Wreck gesigned.

In bester Skatepunk-Manier geben die vier Jungs mit dem Opener „Bully In Blue“ gleich mächtig Gas, um dann für die nächsten Songs mit tanzbarem Off-Beat in den Ska-Punk abzubiegen. Dafür, dass das Genre angeblich als tot gilt, wirken The Suicide Machines an dieser Stelle überraschend lebendig. Es wird gute Laune versprüht bis mit „Detroit Is The New Miami“ ein an den Hardcore angelehnter Skacore-Kracher folgt. Dessen destruktive Wut und Energie sucht auf dem Album seinesgleichen und bietet eine erfrischende Abwechslung. Nach diesem kleinen Höhepunkt fallen The Suicide Machines jedoch in ein Loch.

Der zweite Teil von „Revolution Spring“ schwankt zwar nach wie vor zwischen Skate- und Ska-Punk, allerdings wirken die Songs deutlich uninspirierter. Es setzt fast schon ein leichtes Gefühl von Ermüdung – oder sollte man besser Leichenstarre sagen? – ein. Ob es an der kurzen Studiozeit von lediglich zwölf Tagen liegt, dass die Kreativität nachgelassen hat und wenig von diesen Songs hängen bleibt, kann nur vermutet werden.

Grundsätzlich sind die Lieder mit einer Länge von 01:30 und 02:30 Minuten kurz gehalten. Mit „Simple“ findet sich gegen Ende dann doch noch ein Track, der die Drei-Minuten-Marke knackt. Mit seiner schönen und eingängigen Melodie kann er sogar nochmals voll überzeugen. Auch die anschließenden „Anarchist Wedding“ und „Cheers To Ya“ schaffen es, Spielfreude rüberzubringen. So schließt der Longplayer nach einem schwachen Mittelteil versöhnlich ab.

The Suicide Machines gelingt ein ordentliches Comeback. Dennoch muss festgehalten werden, dass im Ska-Punk mittlerweile Bands wie The Interrupters oder The Prosecution den Ton angeben und ein deutlich höheres Maß an Kreativität bieten. Trotzdem sind auf „Revolution Spring“ ein paar gute Momente enthalten, die für schöne Erinnerungen an die große Zeit der Fat-Wreck-Bands der 1990er Jahre sorgen und zumindest etwas Leichtigkeit und Fröhlichkeit in die aktuelle Zeit bringen.

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