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Railer

Lagwagon präsentieren mit „Railer“ (Fat Wreck Chords) den Nachfolger ihres 2014 erschienen, etwas aus der Reihe geschlagenen Albums „Hang“. Ging es da nämlich noch ziemlich ernst, düster und recht metallastig zu, wird „Railer“ wieder seinem Namen gerecht: Im Lagwagon-Universum steht der Begriff für eine jugendliche Albernheit. Zumal hier bei aller geschwindigkeitsverliebten Skatepunkraserei noch immer das Fähnchen der Melodiosität geschwungen wird.

„Jini“ bläst sogleich zum Angriff gegen das von allen Seiten drohende Chaos und bietet den musikalischen Strohhalm, sich daran festzuhalten. „Bubble“ demonstriert mit dem so Cape-typischen Augenzwinkern, wie man sich auch nach über 30 Jahren mit dem zugewiesenen Platz in der Musikwelt arrangieren kann: mit Humor. Abgesehen davon, dass er genau diesen Song sogleich wieder Lügen straft, zeigt Joy Cape im von Philosoph Bertrand Russell inspirierten „The Suffering“ welch grandioser Texter in ihm steckt. Nur mit dem ersten Ton selbiges schon zu offenbaren ist nicht ganz seine Sache. Eine weitere Lagwagon-Tradition wurde reaktiviert – nämlich die Platten mit einem Cover-Song zu beschließen. Hier setzt Journeys „Faithfully“ den Schlusspunkt.

Lagwagon beschert mit „Railer“ das Gefühl, man hätte wieder den Disc-Man in den Händen und hässliche Kopfhörer auf dem Kopf, die natürlich noch gar nichts canceln können – kein unvermeidliches Springen der CD, noch nicht mal den Umgebungslärm. Trotzdem entfaltet „Railer“ die unbändige Kraft einer fäustereckenden Super Mario-Figur die garantiert, dass eben doch alles gut wird.

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