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POHLMANN – Nicht falsch, sondern goldrichtig

Nach zweimaliger Verschiebung der eigentlich jährlichen Tour rund um den Jahreswechsel, ist es am heutigen Samstagabend endlich so weit, Ingo Pohlmann spielt im restlos ausverkauften Gleis 22 in Münster. Die Stimmung ist schon früh super, Michèl von Wussow schafft es bereits im Vorprogramm, die sehr bunt gemischte Menge zum Mitsingen zu animieren. Offensichtlich hat Pohlmann sich durch sein in der Pandemie veröffentlichtes Kinderalbum eine ganz neue Hörerschaft erarbeitet, denn etliche Kids im Grundschulalter sind mit ihren Eltern im Saal. Auch viele Freunde und Bekannte des Sängers sind vor Ort, die Stadt und der Singer/Songwriter haben nämlich eine lange gemeinsame Geschichte. Aber davon später mehr. 

Nach einer kurzen Umbaupause geht um Punkt 21.00 Uhr das Licht aus. Beim Opener „Musik“ ist das Publikum noch ein wenig zurückhaltend, ab dem „König der Straßen“ gibt es aber kein Halten, und lauthals wird in den Refrain eingestimmt. Überhaupt zeigen sich die Gäste sehr sanges- und klatschfreudig, wobei Ingo es den Leuten nicht immer leicht macht. Er variiert die Gesangsmelodien, wiederholt Zeilen und feixt: „Is’ die Live-Version!“, als in der ersten Reihe der Einsatz falsch kommt, was mit einem Lachen quittiert wird.

Irgendwann berichtet der Musiker vom Vorabend in Kaiserslautern, wo er durch eine viel zu ausgiebige Dusch-Orgie einen Feuerwehreinsatz ausgelöst hat, und widmet den Helfern als Entschuldigung eine Spezial-Version von „Wenn jetzt Sommer wär“, was zu „Wenn jetzt Feuer wär“ umgetextet wird, und schickt es als Videogruß in die Pfalz. Das aktuelle Album „falschgoldrichtig“, unter dessen Motto die Konzertreise eigentlich steht, ist lediglich mit dem „Glashaus“ vertreten, ansonsten spielt die Truppe sich quer durch die mittlerweile 17jährige Geschichte. Es gibt die Lieblinge „Wenn es scheint, dass nichts gelingt“, „Star Wars“ und „Mädchen und Rabauken“. Beim Song „Geplatzter Knoten“ kehrt von Wussow auf die Bühne zurück, und teilt sich mit Pohlmann das Mikro. Die perfekt eingespielte Band mit Kallas (Schlagzeug) und Hagen Kuhr (Cello) hat alles weit entfernt von den Studioaufnahmen arrangiert, kaum eine Nummer ist kürzer als fünf Minuten, ohne dabei langweilig zu werden – im Gegenteil: Insbesondere die Cello-Einlagen werden regelmäßig mit Beifall bedacht.

Ingo ist wie üblich sehr erzählfreudig, und zwischen den Liedern gibt es immer wieder Geschichten aus seiner Zeit hier in der Stadt. Er berichtet von seinen Partynächten (und der Feststellung, dass man in Münster gefahrlos betrunken auf der Straße schlafen kann), den Zeiten an der Abendschule und seiner ehemaligen Management-Clique rund um den Frontmann der H-BlockX Henning Wehland, der unter den Gästen weilt, und sich unter lautem Jubel in den Zugaben spontan auf die Bühne begibt, um das ungeplante „Der Junge ist verliebt“ mitzusingen. Mit dem finalen Dracula-Song „An Mina“ endet ein 135-minütiger grandioser Abend unter großem Applaus, und mit dem Versprechen wiederzukommen, verabschiedet sich das Trio.

 

Anmerkung: Leider waren die Lichtverhältnisse nicht optimal für eine gute Foto-Ausbeute.

 

Falschgoldrichtig-Tour 2023

17.02. Kiel · Die Pump
18.02. Rostock · Helgas Stadtpalast
19.02. Hamburg · Fabrik

Tickets gibt es hier.

 

SETLIST

Musik

König der Straßen

Single in the Rain

Glashaus

Columbus

Lebensgefühl

Wenn es scheint, dass nichts gelingt

Star Wars

Ziellos

Himmel und Berge

Morgen schon

Für dich

Silvestermond

Mädchen und Rabauken

Wenn jetzt Sommer wär

Fliegende Fische

Geplatzter Knoten (mit Michèlle von Wussow)

 

Sieger

Der Junge ist verliebt (mit Henning Wehland)

An Mina

 

Nachlese zum Pohlmann Konzert in Osnabrück 2021

Künstlerhomepage

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Fotocredit: Wollo@Whiskey-Soda

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