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ROTOR – Sieben

Bei Rotor weiß man zumindest, wo genau man steht. Das siebte Album heißt – Kenner der Band erahnen es schon – natürlich „Sieben“ (Noisolution). Damit wird die Tradition der bisherigen Albentitel gewahrt. Und auch sonst bleiben sich die vier Berliner treu: Instrumentalrock irgendwo zwischen Kyuss und Monster Magnet (wenn diese eben nicht singen würden), aber keinesfalls minimalistisch. Das geht auch schon mal in die Richtung Prog. Sieben (!) Songs auf der neuen Rotor-Platte, überwiegend knappe Ein-Wort-Titel, und der siebte Song heißt natürlich… ‚Sieben’‘.

Stoner-, Kraut- und Desertrock sind angesagt, psychedelisches Freischwimmen, aufgenommen und gemastert vom Coogans Bluff Mastermind Charlie Paschen. Dieser Rotor rotiert, wie es von ihm erwartet wird. Die Riffs durchschneiden die Luft wie flirrende Rotorblätter, und die Band hebt förmlich ab wie ein Hubschrauber, die Köpfe dabei typisch nach vorne gesenkt zum Shoegaze, an Geschwindigkeit gewinnend mit ordentlichem Groove. Wir beschleunigen und kämpfen uns mit Schabracke durch schwere Wolken und Regenfronten. Heavy Riffs knarzen uns entgegen, das es eine wahre Freude ist. Genießen wir den Ritt, lauschen dem Knattern des Rotors, fliegen, fallen, drehen uns.Stile verschwimmen, Genres verwaschen zu einem stimmigen Ganzen – eben zum neuen Rotor-Album. Mal ein wenig orientalisch angehaucht, dann wieder vorwärts preschend, scheppernd, breitbeinig.

Richtig schön wird es zum Ende mit dem Titeltrack ‚Sieben‘. Da wird einen Gang zurückgeschaltet, wird mit Akustikgitarre mächtig Stimmung gemacht. Rotor machen nicht viele Worte. In ihren rein instrumentalen Songs überhaupt keine, aber auch sonst nicht. Darum ist nicht viel über die Band bekannt. Doch eins wissen wir jetzt schon. Wir freuen uns nicht nur auf Livekonzerte, sondern jetzt schon auf „Acht“. 

Note: 2

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