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ZSK – Hass↯Liebe

Ein ziemlich starkes Album („Ende der Welt“) mitten in der Pandemie veröffentlichen, die dazugehörige Tournee mehrfach aus gleichem Grund verschieben müssen und dann noch den Gitarristen im laufenden Betrieb (sprich während einer dann endlich laufenden Konzertreise) ersetzen müssen – so manche Band hätte in dieser Konstellation das Handtuch geworfen. Nicht so die Polit-Punker von ZSK – den Kopf in den Sand stecken ist nicht Sache des Quartetts aus Berlin. Statt rumzuheulen, haben sie sich hingesetzt und einfach neue Songs geschrieben, die nun in Form von „Hass↯Liebe“ vorliegen.

Alle Hintergründe zur neuen Platte, eine Rückschau auf 25 Jahre Geschichte, wann endlich der angekündigte Auftritt mit Professor Christian Drosten ansteht und nach welchen Kriterien der Ersatzmann für (Ex-)Gitarrist Ace ausgewählt wurde, hat Frontmann Joshi uns kurz vorm Konzert in Schüttorf im ausführlichen Interview erzählt, das Ihr hier nachlesen könnt.

13 Tracks erklingen aus den Boxen, die bereits beim ersten Hören das Tanzbein zucken und den Kopf wippen lassen. Statt mit erhobenem Zeigefinger, bringen Matthias, Arne, Eike und Joshi mit einer feinen Ironie das Thema Umwelt bei „Darwin“ auf den Punkt (Anmerkung der Redaktion — hier sei ein Querverweis erlaubt: Die Donots haben sich auf ihrer neuen Scheibe „Heut ist ein guter Tag“ bei „Komet“ dem gleichen Thema gewidmet, mit einem ähnlichen Ansatz, aber doch völlig anders), und genauso geht es danach weiter: ein knalliger Drei-Akkord-Kracher folgt auf den nächsten. Stets in klaren Worten und Aussagen getextet, ohne dabei in Peinlichkeits-Reimereien zu verfallen und immer zielsicher, dreht es sich um Themen wie Freundschaft („Neuanfang“), Ex-Freundschaft („Hipster“), Krieg („Himmel“), Arschlöcher („Scheißtyp“) und den Schattenseiten des Internets („HassLiebe“).

Nicht eine dieser Nummern kann man herausheben, weil alle durchgehend ballern und einfach nur Spaß machen. Punkrock at it’s best. Ohne Schnörkel und unnötigen Ballast, dabei gleichzeitig spannend dargeboten und nie langweilig oder sich wiederholend.

Ein Lied muss ganz zum Schluss dann doch noch eine besondere Erwähnung finden: „Und ich höre dich atmen“ ist ein ganz persönliches und extrem ruhiges Ende, das nach einem Dutzend Krachern einen wunderbaren Kontrapunkt und nach etwas mehr als einer halben Stunde den (krönenden) Abschluss bildet.

Alter Vatter, was für eine Scheibe!

 

Note: 1+

 

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