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On the Run

‚We are on the run – ready to ride / We are on the run – ready to fight‘ – besser kann eine junge Band nicht auf den Punkt bringen, was ihr Ziel ist: der Pop-Olymp. Mit ihrer Debüt-EP ‚On the Run‘ legen Kytes den Grundstein für einen Erfolg versprechenden Weg und liefern sich mit dem Titeltrack gleichzeitg selbst die Aufputsch-Hymne zum gerade stattfindenden Aufbruch.

Kytes, früher unter dem Namen Blind Freddy unterwegs, verlassen sich bei ihrem Neustart auf ihre Stärken: Eingängige Gitarren-Pop-Sounds, ehrliche Texte und ein grundsympathisches Auftreten. Hinzugekommen sind der Synthesizer, dessen Einsatz nicht überstrapaziert wird, und die klare Linie, die die Musik des Quartetts nun hat. Bemüht man einen Vergleich, müssten The Kooks oder die späteren Werke der Kaiser Chiefs als Referenzen herangezogen werden.

Blicken wir kurz zurück: Zu Schülerband-Zeiten wurde wild mit den verschiedensten Sounds von Blues-Rock bis Balkan herumexperimentiert – jugendlicher Übermut, möchte man rückblickend fast sagen. ‚On the Run‘ klingt erwachsener, reifer, hat aber trotzdem noch die Ausgelassenheit, die Kytes schon in ihrem früheren Band-Leben gut zu Gesicht stand.

Thematisch bewegt sich das Quartett in seiner eigenen Coming-Of Age-Geschichte: Der ‚Weekend Prince‘ ist am Wochenende der King, ab Montag aber wieder in derselben monotonen Tretmühle wie alle anderen. In ‚Future Kinds‘, dessen eingängier Refrain nach dem ersten Hören im Ohr kleben bleibt, werden all die Dinge ausgesprochen, die den Twenty-Somethings von heute durch den Kopf gehen – und die Thirty-Somethings und alle noch älteren erinnern sich beim Lauschen daran, wie es bei ihnen einmal war.

Mit ‚On the Run‘ ist Kytes eine Debüt-EP gelungen, die auch nach dem zehnten Hören nicht langweilig wird und Lust auf mehr macht. Ein Album lässt daher hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten.

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