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Origins Vol. 1

Wenn Ace Frehley und Paul Stanley wieder gemeinsam Musik machen, dann ist das mehr als nur eine Randnotiz. Es muss eine Hassliebe sein zwischen Ex-Kiss-Gitarrist Space Ace und dem Kiss-Frontmann Stanley. Gelegentlich spricht man in diversen Interviews oder Autobiographien schlecht übereinander. Aber man weiß offenbar doch, was man aneinander hat(te) und dreht sogar gemeinsam ein Musikvideo!

Das Ergebnis? „Fire And Water“ ist ein hervorragendes Cover des alten Bad Company-Hits. Mit unglaublicher Coolness wandelt Paul auf Pauls Spuren. Paul Stanley covert Paul Rodgers, aber wie! (Vielleicht sollte das „Starchild“ auch mal ein Album mit Rockcovers aufnehmen. Allerdings ist er bekanntlich gerade auf dem Soul-Trip.) Ace malträtiert dazu seine Gitarre wie in besten Kiss-Zeiten. Herrlich!

Davon abgesehen nimmt sich Space Ace die üblichen und die weniger Verdächtigen vor. „White Room“ (Cream), und „Magic Carpet Ride“ (Steppenwolf) passen genauso gut zum notorisch gut gelaunten Ace wie das im Duett mit Lita Ford gesungene „Wild Thing“ (The Troggs). Der einzig echte Spaceman wagt sich auch an Thin Lizzy („Emerald“) und Led Zeppelin („Bring It On Home“). Aber während Lizzy gerade noch funktioniert, haut Zeppelin nicht mehr hin.

Neben dem Duett mit Paul Stanley sind speziell für Kiss-Fans noch weitere Tracks interessant. Gleich dreimal covert Ace seine Ex-Band, wenn man es denn Covern nennen will. Denn „Parasite“ und „Cold Gin“ hat Ace Frehley damals selbst geschrieben. Beide gehören standardmäßig zu seinem Solo-Live-Repertoire. Die Überraschung ist „Rock And Roll Hell“, eigentlich eine Gene Simmons-Nummer von „Creatures Of The Night“. Die neue Ace-Version kann mithalten.

Ace ist kein Virtuose, aber er ist Kult. Weniger Kiss-begeisterte Hardrock-Fans werden bei diesem Album mit dem Kopf schütteln. Viele Kiss-Fans dürften dagegen ihre Freude haben, wie sich Ace diverse Rockklassiker in seiner unvergleichlichen Art zu eigen macht. Das ist zwar alles andere als originell, macht aber Spaß. Ob es allerdings noch eines zweiten Teils bedarf, wie der Titelzusatz „Vol. 1“ suggeriert, dürfte auch in der Kiss Army bezweifelt werden.

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