Open Book
Es wurde auch Zeit. Viel schlimme Musik musste gehört und manchmal auch rezensiert werden in letzter Zeit. Ein Ohrenschmeichler musste her.
Mit dem wundervollen neuen Album ‚Open Book‘ der schottischen Band Fatherson hat er sich gefunden.
Sphärischer Alternative Stadionrock, wenn es so etwas denn gibt. Es tut gut, in Klasse gemachten Harmonien zu baden. Es macht Spaß, sich tatsächlich fragen zu müssen, wie ein Song weitergeht, weil nichts vorhersehbar ist.
Fatherson bieten abwechslungsreichen, sauber eingespielten Sound, der nach Füßen im kühlen See und Kopf in der warmen Sonne klingt, oder nach Autofahrten entlang der schottischen Küste, mit dem Blick in die Unendlichkeit und den im unsteten Licht stets die Farbe wechselnden Bergen in Rücken. Irgendwie urban und doch nach Heu, Regen und Erde riechend.
Auch wenn Videorezensionen an sich ja nicht Teil des Leistungsumfangs einer CD Rezension sind, die beiden bislang erschienenen Videos, Always und Lost Little Boys machen durchaus auch visuell etwas her. Insbesondere das letztere beeindruckt mit kräftigen, stimmungsvollen Bilder aus Schottland. Hört und schaut einfach mal rein.
Vergleiche sind immer schwierig, aber dem mit Biffy Clyro kann man sich durchaus anschließen. Auch irgendwie James-Bay-ig klingt das Ganze.
Mit zwölf Songs ist das Album adäquat bestückt, Ausreißer nach unten sind keine dabei. Rundum eine feine Sache, die zweite CD der jungen Kombo.