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EXHORDER – Defectum Omnium

Es gibt solche und solche Comebacks, aber mehr solche als andere. Im Klartext heißt das, es gibt sehr viele Rohrkrepierer unter den Bands, die sich wieder zusammenfinden, um die Goldene Kuh zu melken. Eine bei der dies nicht so rüber kommt, sind die NOLA-Thrasher Exhorder. Ihr Return-Album „Mourn The Southern Skies“ ist alles, was gediegene Headbanger von der Combo aus der Metropole am Mississippi erwarten, eine Mixtur aus Thrash, Southern Rock und einer dreckigen Prise Hardcore, leider unter einer lauen Flagge der Konföderierten. Das Follow-up „Defectum Omnium“ (Nuclear Blast) haut zum Glück in eine derbere Kerbe.

Mit unbändigen Thrasher (,Wrath of Prophecies‘), gequälten Hard Rocker (,Under the Gaslight‘) und wütenden Hardcore-Smasher (,Forever and Beyond Despair‘) gehen Kyle Thomas und Kollegen den vor sechs Jahren eingeschlagenen Weg weiter. Sie versuchen, die Vernichtungsmaschine Exhorder wieder flott zu machen, und haben mit „Defectum Omnium“ das Heft des Handelns in frische Hände gelegt. Nur Original-Schreihals Thomas ist noch dabei, der die neuen Handwerker mit unerwarteten Können am Sechs-Saiter befehligt

Exhorder sind NOLA – NOLA ist Exhorder

Die zwölf Songs sind typisch für NOLA-Bands, wütend, leidend, groovend, düster und schwermütig. Auf „Defectum Omnium“ kommen sie in einem Package, das dem Bandnamen endlich wieder gerecht wird. Ein Wechselbad der Emotionen, das souverän auf einander abgestimmt ist. Aussetzer gibt es dieses Mal keine zu verzeichnen, dafür eine deftige Dosis Fuck-you-Attitüde der neuen Exhorder. Hier stechen zum einem der Kinnhaken ,Taken by Flames‘ und die zu Musik gewordene Qual ,Defectum Omnium – Stolen Hope‘ hervor.

Dem Albumtitel „Defectum Omnium“ werden Exhorder nicht gerecht, denn Scheitern tun sie auf keinem Fall. Sie haben nach dem mauen Comeback-Album vielleicht ihren Stil wieder gefunden. Sie klingen nicht nur nach New Orleans, sondern verkörpern den eigenständigen Metal der Südstaaten-Meropole, auch wenn die Ultrabrutalität der ersten beiden Alben nicht einmal ansatzweise erreicht wird. Trotzdem können wir Exhorder jetzt Exhorder sein lassen, und sie an der Entwicklung seit dem Comeback messen, nicht mehr an der Vergangenheit.

Bewertung: 2-

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