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Omega

Wenn vor einigen Jahren das Gespräch auf die besten Symphonic-Metal-Bands fiel, wurden regelmäßig Epica genannt. In Abständen von zwei bis drei Jahren brachten die Holländer*innen immer wieder starke Alben heraus. Dann wurde es still um die Mannen um Sängerin Simone Simons. Mittlerweile sind fünf Jahre seit ihrem bisher letzten Album „The Holographic Principle“ vergangen. Die lange Pause war nötig geworden, da die gesamte Gruppe einfach einmal etwas Abstand und Ruhe von der Musik benötigte. Doch nun melden sie sich mit „Omega“ (Nuclear Blast) zurück.

Was Epica von anderen Größen des Symphonic Metals wie Nightwish oder Within Temptation unterscheidet ist der manchmal überbordende Bombast. Sicherlich ist dieser genretypsich, aber auch diesmal treiben es Epica wieder weiter als die Kolleg*innen. Das macht bereits das Intro deutlich. In dieser Hinsicht haben Epica also nichts verlernt. Schließlich setzt sich dieses MErkmal über die gesamte Platte fort. Zu deren weiteren Ausstattung gehören natürlich eingängige Melodien. Schön ist jedoch, dass dabei die Gitarrenarbeit druckvoll rüberkommt und die Metal-Anteile nicht den Melodien und dem Pathos untergeordnet werden. Dazu trägt ebenfalls die gelungene Produktion bei, die immer wieder abwechselnd andere Instrumente in den Vordergrund rückt.

Getragen werden die Songs natürlich vor allem durch die Stimme von Sängerin Simone Simons, deren Parts wie in „Abyss of Time“ regelmäßig durch das Growling von Mark Jansen bereichert werden. Dazu gesellen sich die Epica-typischen Chöre wie sie in Songs wie „Seal of Solomon“ oder „Gaia“ dominieren. Abwechslung bringt ein Track wie „Skeleton Key“, der daraufhin hindeuten lässt, dass Epica heimliche Musical-Liebhaber*innen sind.

Der Kern des Albums befindet sich in der zweiten Hälfte, in der die Symphonic-Metaller all ihre Stärken darbieten. „Kingdom of Heaven Part 3“ ist ein über 13 Minuten langes Epos, das sämtliche musikalischen Facetten von Epica aufzeigt. Direkt danach folgt mit „Rivers“ eine herausragende Ballade. Ein reduzierter Beginn, bei der die Stimme von Simone Simons nur von Klavier und Streichern untermalt wird bis schließlich die E-Gitarren einsetzen. Das folgende „Synergize“ bildet schließlich den kompletten Kontrast. Ein Power-/Symphonic-Metal-Kracher aller erster Güte. Der vielleicht härteste Song auf „Omega“. Es ist ein Song-Trio, das keine Fragen offen lässt!

Für „Omega“ haben die Symphonic-Metaller*innen elf Songs plus Intro in 70 Minuten auf die Platte gepresst. Je länger das Album läuft, umso mehr wird klar, dass es vielleicht doch ein wenig zu viel des Guten ist. Ein bisschen zu ähnliche Songstrukturen, ein bisschen zu viele Chöre und bombastische Einsätze. Trotz dieser gewollt pingeligen Kritik präsentieren Epica all das, was sie ausmacht. Nach der Pause ist also alles wie immer und das ist gut so!

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