Oldies & Goldies – The Very Best of the Noise Years 1986-1995

Tankard waren dem Rezensenten schon immer die sympathischste der „Big Teutonic Four“. Die Jungs aus Frankfurt nahmen sich selbst nie so verbissen ernst wie manch andere bekannte Thrash-Metal-Combo. Bodenständig mit Riesenbock auf Bier und Metal mit Punk-Attitüde sowie witzig-komödiantischem Anstrich. Trotzdem rockten die Hessen immer böse die Hütte. 1982 gegründet haben es die Jungs um Frontmann Andreas „Gerre“ Geremia bis heute auf stolze 16 Studioalben gebracht. Hut – äh – Kronkorken ab! Vorzugsweise mit schickem Karikatur-Artwork widmeten sich die Herren in ihren Songs dem Lieblingsthema der Band: Alkohol. Auch wenn das deutsche Reinheitsgebot oder Eintracht Frankfurt den Bach runtergeht: Auf Tankard (als biervernichtende Metaltruppe) ist auch 2016 Verlass, die letzten beiden Alben von 2012 und 2014 lieferten den erfolgreichen Beweis.

Das Doppelalbum „Oldies & Goldies“ erscheint im Rahmen der Wiederveröffentlichung des Noise-Katalogs durch den heutigen Rechte-Inhaber im schicken Digi-Pack. Grosses Manko ist ein fehlendes Remastering der Songs, die Soundqualität ist daher für eine Veröffentlichung im Jahr 2016 nicht besonders gut. Dabei sind natürlich alle beliebten Mitsing-Klassiker der Band: ‚Beermuda‘, ‚Chemical Invasion‘, ‚Zombie Attack‘, ‚Alcohol‘, ‚Spacebeer‘ und viele mehr. Trotzdem: Satte 35 Songs von 8 Alben für 13 Euro, das ist obwohl es auch von Tankard bereits mehrere Best-Of-Alben mit besserem Sound gibt, kein schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis.

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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