Obituary

„Inked In Blood“ von Obituary war vor zweieinhalb Jahren ganz oben dabei, wenn es um das krasseste Plattencover des Jahres ging. Musikalisch hatte das zehnte, über Crowdfunding finanzierte Album der Urgesteine des Florida Death Metals aber eher als Thrash-Album reüssiert. Album Nummer elf ist schlicht selbstbetitelt und auch beim Cover-Artwork haben sich die Tardy-Brüder und ihre Mitstreiter dieses Mal eher schlicht gehalten. Eine bescheidene Einsicht, daß man sich wieder aufs wesentliche, aufs ursprüngliche besinnen will?

Das ist jedenfalls der Eindruck, wenn man das recht kurze Werk hineinhört. In zehn Songs und 34 Minuten klingt das wieder deutlich originalgetreuer als der Vorgänger. Das hier ist thrashgeprägter Florida Death, wie er sein sollte. Ob der schnelle Opener ‚Brave‘ mit seinen wütenden Shouts, die groovige Midtempo-Nummer ‚Lesson In Vengeance‘ oder das beim Gesang sehr vielseitige ‚End It Now‘, das tiefe Growls, Screams und Shouts vereint. ‚Kneel Before Me‘ punktet beim super-eingängigen Riff, ‚Betrayed‘ steht als Beispiel für schicke Leads und ‚Turned To Stone‘ ist dann wieder super-groovy. Schickes Teil, das berechtigte Erwartungen erfült.

DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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