|

Mixto Sixto

In der Rockmusik ist man ja Etikettenschwindel durchaus gewöhnt, und nicht immer das erwarten, was ein Name oder Cover suggeriert. Die Southern-Rocker Nashville Pussy zum Beispiel kommen so überhaupt gar nicht aus Nashville, und White Cowbell Oklahoma stammen weder aus Oklahoma noch überhaupt aus den USA – das Sextett ist kanadischer Herkunft. Der Name weckt sofort Assoziationen zu Countrymusic, Southern Rock und weiter endloser Landschaft. Das trifft zumindest teilweise auf die Musik der Kanadier zu, die kurz vor ihrer anstehenden Europatour mit „Mixto Sixto“ ihr sechstes Studioalbum veröffentlicht haben.

Mit Countrymusic hat das alles aber nur ganz am Rande zu tun. White Cowbell Oklahoma legen den Schwerpunkt wieder einmal auf Psychedelic Rock mit gleich drei Leadgitarren. Wie auch auf den fünf Vorgängern, unter anderem dem Debüt „Cencerro Blanco“ von 2003 oder auch „Casa Diablo“. Die Songs wurden mehr oder weniger komplett während der letzten Tour live in Kanada und Europa eingespielt. Das mit nur sechs Titel leider ziemlich kurze Album lässt sich dann auch keine Zeit und legt mit dem Opener ‚Speed King‘ gleich mit vollem Tempo los. Schmutziger Rock’n’Roll mit Tex-Mex-Elementen, dazu etwas Hard-Rock und Boogie, gerne auch mal Proto-Metal und Acid Rock. Genau festlegen kann und sollte man das nicht – die Hauptsache ist doch, dass die Musik groovt und sofort ins Bein geht. Status Quo und Lynyrd Skynyrd sind weitere musikalische Paten für ‚Mixto Sixto‘, einem Album, das wie geschaffen ist für staubige Landstraßen oder das nächste Grillfest. Aber bitte schön scharf anbraten! Erhältlich ist der Silberling im exklusiven deutschen Vertrieb bei Just For Kicks Music.

Bei ‚I’m Screamin‘ For It‘ wird es noch einmal richtig bluesig, bevor das Album nach einer guten halben Stunde mit zwei zwei Coverversionen endet, die seit langem zum Live-Set der Band gehören: „Speed King“ von Deep Purple und „Magic Fingers“ von Frank Zappa, die beide live in Amsterdam aufgenommen wurden. Generell erinnern die bluesig-groovigen Parts der Kanadier tatsächlich immer wieder an Deep Purple, so dass sich Fans von Ian Gillan und Co durchaus wohl fühlen dürften bei den kanadischen Kuhglocken aus Oklahoma.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar