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Moore Blues For Gary – A Tribute To Gary Moore

Ist eigentlich ausreichend um die bereits seit fast acht Jahren verstorbene, irische Gitarrenlegende Gary Moore getrauert worden? Der Mann, der nach einer schwierigen Kindheit Mitglied von Thin Lizzy in deren frühen Tagen war, sich dann in den frühen Achziger Jahren mit Hardrock mit Celtic-Touch einen Namen machte und schliesslich mit dem Blues, den er quasi mit der Muttermilch aufgesogen hatte, einen zweiten Frühling erlebte? Letzten Sommer wäre Moore 65 geworden und es wäre schön, wenn er den Rock- und Bluesfreunden noch länger erhalten geblieben wäre. Das dachte sich auch Garys Freund und Wegbegleiter, der Bassist Bob Daisley, und trommelte ein einzigartiges Ensemble von Freunden, Wegbegleitern, Verehrern zusammen, um ein Tribute-Album aufzunehmen. Sogar Moores Söhne Jack und Gus sind mit einem Song vertreten. Die Liste der Beteiligten liest sich wie ein Who is Who der Rockmusik. Mit Joe Lynn Turner (Deep Purple, Yngwie Malmsteen), Steve Lukather (Toto), Glenn Hughes (Deep Purple, Black Sabbath), Steve Morse (Deep Purple, Kansas), Doug Aldrich (Whitesnake, Dio) und natürlich Garys langjährigem Keyboarder Neil Carter (UFO) ist die Liste der Mitwirkenden noch nicht vollständig.

Die Liste der Songs ist mit dreizehn Titeln beschränkt und konzentriert sich ausser den beiden berühmten Balladen ‚Empty Rooms‘ und ‚Parisienne Walkways‘ auf die Blues-Titel auf Moores Oeuvre. Das ist insofern schade, dass Moore mit Hardrock begann, der annähernd die Hälfte seiner Diskografie ausmacht, auch wenn ihm mit dem Blues in seiner Karriere wohl mehr Aufmerksamkeit und auch Erfolg zuteil wurde. Ein Doppel-Album mit den Höhepunkten der Hardrock-Ära mit Titeln wie ‚Over the Hills and Far Away‘, ‚Friday on My Mind‘, ‚Don’t Take Me for a Loser‘, ‚Out in the Fields‘, ‚After the War‘, ‚Run for Cover‘ und etlichen weiteren wäre denkbar gewesen. Vielleicht darf man ja auf eine Fortsetzung hoffen, denn die Umsetzung bzw. Interpretation der Songs lässt keinen Wunsch ausser dem Fehlen von Moore selbst offen.

Besonders hervorzuheben sind ‚Empty Rooms‘ mit dem Gesang von Carter, ‚Still Got the Blues‘ mit einem wirklich gefühlvoll getroffenen Gitarrenspiel von John Sykes (Tigers of Pan Tang, Whitesnake) und ‚The Loner‘, dem Doug Aldrich seinen eigenen Stempel aufdrückt, ohne das Original gering zu schätzen. Und natürlich ‚This One’s for You‘, mit Moores Sohn Gus am Gesang und dessen Bruder Jack an der Gitarre.
Rundum: Das hier ist eine wirklich gelungene Verbeugung vor einem der besten Rock- und Bluesgitarristen, der jemals gelebt hat. Die Wärme und Hingabe der Macher ist spür- und hörbar. Warum also nicht tatsächlich mit einer zweiten Scheibe aus der Hardrock-Ära komplettieren?

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