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MONTREAL – Am Achteck Nichts Neues

Rock ist tot, Punk erst recht – so sagt man. Wenn man sich die aktuellen Programme der großen Festivals so anschaut, scheint das zu stimmen. Entweder braucht es große Pop-Performances (wie Ed Sheeran) oder Hip Hop (KIZ), zumindest wenn man nur oben ins Line-Up schaut. Ein bisschen weiter unten stehen dann aber trotzdem noch reichlich Stromgitarren-Bands. Eine davon: Das Punk-Trio Montreal, das seit mehr als 20 Jahren unterwegs ist, und nun mit „Am Achteck Nichts Neues“ ihre mittlerweile achte Platte vorlegt – und die kann was!

Warum es gar nicht so schlimm ist, auf dem Hurricane eine eher kleine Nummer zu sein, wie es ist, sich zwischen Alltags-Job und Tour-Leben zu bewegen, und warum es vielleicht demnächst einen Song über das Emsland gibt, hat uns Bassist Hirsch übrigens in einem Interview erzählt, das Ihr hier lesen könnt.

 „Zukunft“ gibt direkt die Marschroute für (fast) alle der folgenden Songs vor. Nach einem etwas ruhigerem Intro geht es mit dem weiter, was die drei Jungs einfach am Besten können: Knackige Punk-Songs, ohne viel Schnörkel und Trara, Schlagzeug, Gitarre, Bass, Gesang – die Ärzte lassen grüßen. Thematisch mal nachdenklich („Eine andere Stadt“), befreundet durch die immer verbindende Musik über verschiedene Jahrzehnte, die sich an den jeweils aktuellen Kriegen und technischen Ausstattungen festmachen („Bis in den Morgen“), oder frisch verlassen zu sein („Lass mir den Hund da“). Highlights sind der Titel-Track, mit seiner kritischen Betrachtung von Schützenfest-Besäufnissen (Hey liebe Montreals, im Grunde ist das doch schon Euer Lied übers Emsland!), und das musikalisch völlig aus der Art schlagende (und lustige) „Mein Korn“.

Ach, was schön. In Zeiten, in denen oft mehr Show als Musik wichtig ist, gibt es immer noch erfrischende Kapellen, denen es in erster Linie um den Spaß an der Sache geht. „Am Achteck Nichts Neues“ wird nicht in die Geschichtsbücher eingehen, neue Maßstäbe werden ebenfalls nicht gesetzt. Nein, es gibt einfach dreizehn Mal hoch unterhaltsam was auf die Ohren. Mal irgendwo eher Rock, meistens näher am Punk, und stets schlicht und zügig auf den Punkt (selten wird die 3-Minute-Grenze gerissen), das Tanzbein zuckt beständig, und man will (fast) immer direkt mitsingen.

Nö, nö – Rock ist weder tot, noch vom Aussterben bedroht!

 

Note: 2

 

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