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Misanthropy

Am späten Nachmittag unserer Zivilisation, an dem die Sonne bereits beginnt, unterzugehen, finden sich vier Holländer von Teethgrinder zusammen, um der Endzeit mit „Misanthropy“ (Lifeforce Records) den gebührenden Sound zu verpassen. Zwölf überheftige Lebewohls an den Haufen Müll, den wir Gesellschaft nennen, lassen die Grinder von der Kette.

Wie Berserker gehen sie dabei zu Werke und kreieren einen Lärm, der selbst für hartgesottene Zähneknirscher nur schwer zu ertragen ist. An keinem Aspekt des Lebens lassen Teethgrinder auch nur ein einziges gutes Haar: ,Existence = Punishment‘. Ihre Erleichterung meinen sie, offensichtlich nur im Tod finden zu können. Für Grindcoreler geht der Vierer unglaublich düster zu Werke. Nicht nur dass sie alles nieder prügeln, was ihnen in den Weg kommt, sie schaffen mit noisigen Passagen und viel Hall eine dermaßen beklemmende Stimmung, die einem den Atem stocken lässt. Auf einen Tod bringenden Groove verstehen sich die Krawallmacher ebenso, wie auf den effektiven Einsatz von Samples und Computer, wie der manische Titelsong zeigt. Am Mikro wird hingegen gekreischt und gebrüllt, wie man es aus Schlachthöfen und vom Schlachtfeld Straße her kennt.

Angst und Bange kann es bei solchen Wutausbrüchen werden. Eindeutig ein Fall für die Männer in den weißen Kitteln. Wem das Leben zu beschwerlich und zu verwoben ist, dem liefern Teethgrinder die süßen Momente, die nach der Schwermut und den Depressionen folgen: blanker Misanthropie!

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