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Metanoia

Die angesagtesten Metalcorebands kommen für gewöhnlich aus den USA und gelegentlich auch mal aus Europa. Wenn dann mal ein anderer Kontinent seinen Beitrag leistet, hofft man schon fast automatisch auf neuen Input, der der mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen Szene frischen Schwung verpasst. Die fünf Australier von For All Eternity versuchen es, mit einem durchwachsenen Ergebnis.

Das Intro versteht es jedenfalls den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Rimshots und gezupfte Stromgitarre, wenige Takte später sogar die ersten deftigeren Töne mit reichlich Geknüppel und Gebrüll. Fein. Im Vergleich nimmt sich der nächste Song „Break of Dawn“ fast ein bisschen zurück. Alle Zutaten sind vorhanden, dennoch wirkt der Track zunächst ziemlich schwerfällig. Technisch ist alles in Ordnung, da muss sich keiner aufregen. Das Arrangement ist punktgenau eingespielt, die Produktion drückt ordentlich. Vielleicht einfach ein individueller Stil, an den man sich erst gewöhnen muss. Weitere Titel wie „Unharness“ oder „Metanoia“ pushen das Tempo ganz ordentlichund sorgen für fliegende Haare auf allen Seiten. „Mountainside“ und die zweite Hälfte des letzten Songs „Awaken the Heart“ sorgen mit ihren an Balladen erinnernden Melodien für die besinnlicheren Momente. Die Balance zwischen harten Tönen und gelegentlichen cleanen Refrains ist überall durchaus ausgewogen. Auch wenn man ähnliches vielleicht schon vor Jahren gehört haben mag – trotzdem schön, dass noch jemand die Fackel des melodischen Metals hochhält.

Ein wenig erinnert manches Material an die frühen Platten von Bands wie War of Ages, denen man erst noch wenig Einzigartigkeit attestiert hat, die sich aber mittlerweile so etwas aber nicht mehr sagen lassen müssen. For All Eternity haben zwar bereits ein Album und eine EP veröffentlicht, ihr Label-Debüt bei Facedown Records ist aber noch ausbaufähig. Genrefans werden ihren Spaß haben und live klingt das sicher gut – es ist aber noch Luft nach oben. Trotzdem kann es sich lohnen, einfach mal reinzuhören.

geschrieben von Michael Seiler

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