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Higher Power

The Dirty Nil ist ein Trio aus Kanada, das sich dem Classic-Rock verschrieben hat. Krachend und nach vorn preschend geben sich Bass, Gitarre und Schlagzeug die Klinke in die Hand. Ganz nach dem Titel des Albums ‚Higher Power‘ ist das sehr energetisch und aufgeheizt. Eine halbe Stunde lang wird das Rock-Alphabet rauf und runter geträllert bis der Balken kracht.

Wiedererkennungswert hat dabei die Stimme von Sänger Luke Bentham. Der schreit sich heißer, doch stets fühlt man sich an eine bekannte Größe der Rockmusik erinnert: Rivers Cuomo von Weezer. Nur, dass dieser eben in einer College-Punk-Band singen würde. Denn trotz der Roughness von The Dirty Nil schwingt trotzdem eine rotzige in den Songs mit.

Absolutes Highlight ist der Opener ‚No Weakness‘. Die Überraschende Wende nach zwei Dritteln des Songs ist der Höhepunkt des Album. Das ist schade, denn der Rest des Album kann die damit verbundene Erwartungshaltung leider nicht erfüllen. Zwar sind die Kanadier unheimlich engagiert, aber es gibt nur seltene Aha- oder Wow-Momente. Es fehlt das gewisse Etwas, um die Band von anderen Gruppen abzuheben.

Beinah wirkt es so, als sei The Dirty Nil auf der Suche nach einer Identität. Sie sind kein Punk, kein Noise, kein Hardrock, kein Avantgarde. Eher ein Zwischending aus all diesen Richtungen. Dadurch fällt es schwer, vollends begeistert von ihrer Debütplatte zu sein, obwohl durchaus gute Ansätze vorhanden sind.

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