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Mammoth WVH

Söhne von erfolgreichen Musikern, die ihren Vätern ins Rampenlicht folgen wollten, gibt es einige: Zakk Starkey (Ringo Starr), Julian Lennon oder Jakob Dylan. Nun probiert es Eddie-Van-Halen-Sprössling Wolfgang mit seinem ersten Solo-Werk „Mammoth WVH“ (Explorer1 Music Group). Knapp ein Jahr nach dem Tod der Gitarren-Ikone, legt sein Stammhalter nun 14 Titel vor. Das Besondere an dieser Scheibe: Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Soloalbum; der Musiker hat jeden Ton selbst geschrieben und eingespielt.

„Mr. Ed“ erinnert im Aufbau, Gesang und insbesondere im Refrain an die Foo Fighters, beim dazugehörigen Gitarrensolo hört man Wolfgangs Lehrmeister aber überdeutlich heraus. Der Track „Epiphany“ wird vom Schlagzeug eröffnet und geht dann in einen Mid-Tempo-Rocker über. „Don´t Back Down“ lässt wieder die kraftvollen Strom-Gitarren zum Klingen bringen und lässt die Hörenden mit den „Yeah-Yeah“-Chören an ganz großen Stadion-Rock denken. Der titelstiftende Track „Mammoth“ ist die airplay-tauglichste Nummer auf dem Album, etwas melodiöser und ein bisschen weniger hart. Mit „Circles“ schließt sich dann noch eine Rock-Ballade an, mit der der Musiker zeigt, dass er auch ruhige Lieder kann. Die lauten Gitarren dominieren dann wieder das letzte Drittel der Platte, und es wird ein wenig musikalisch redundant.

Hervorzuheben ist noch die Abschlussnummer: Offiziell als Bonus-Titel deklariert, ist „Distance“ eine liebevolle Hymne an den verstorbenen Vater. „I’m So Happy, You Found A Place, That’s Better For You, Than This Rock We’re Living On“ sind die ersten Zeilen, die vom Sohn in den Gitarristen-Himmel geschickt werden. Gesungene Abschiedsbriefe an verstorbene Eltern können schnell in Pathos abrutschen. Die Nummer beginnt zwar etwas ruhiger, ist aber eben keine Herz-Schmerz-Ballade, sondern ein weiterer Kracher. Man muss schon um den Hintergrund wissen, um daraus einen Gedenk-Song zu erkennen.

Es ist schwierig, bei einer solchen Konstellation, keine Vergleiche zum Über-Vater zu ziehen. Abgesehen von einzelnen Gitarren-Einlagen, ist dieses Album alles, aber kein Versuch, krampfhaft im Fahrwasser des Erzeugers zu schwimmen. Wolfgang gelingt ein eigenständiges (Hard-) Rock-Werk, auf das der Papa mit Sicherheit Stolz gewesen wäre. Einzig etwas mehr Abwechslung wäre wünschenswert gewesen. Freunde der Foo Fighters, Dirty Honey oder den Dead Daisies dürften an „Mammoth“ ihren Gefallen finden.

 

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