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Kin

Warme Sonnenstrahlen kitzeln in der Nase, warmer Sound ergießt sich aus den Lautsprechern, das Leben kann so schön sein!

Jason Serious und Band haben sich von München nach London begeben, um dieses Album aufzunehmen. Herausgekommen ist ein Reigen durchaus schöner, handgemachter Songs über Famile und Beziehung, irgendwo zwischen Melancholie und guter Laune. Kein Folk, kein Country, anders als der übliche Singer/Songwriter Kram, aber irgendwie doch alles davon.

Die amerikanisch-holländisch-bayerische Koproduktion spielt mit vielen Versatzstücken der Genres, sitzt aber am Ende doch ein wenig unglücklich zwischen allen Stühlen. Nicht ironisch genug, dass man die Steel Guitar verzeiht, nicht ernsthaft genug, dass man es als entweder Country oder Folk abnicken würde. Nicht Weltschmerz genug für die große Emo-Nummer, nicht genug gute Laune für Feelgood.

‚Sand Dollar Darling‘ sticht aus dem Gesamtbild heraus. Ein Song von zarter, zeitloser Schönheit, der gut ausbalanciert ist, was Instrumentarisierung und Stimme anlangt. Bei ‚Love Me Wild‘ beweist die Jason Serious Band, dass sie durchaus flottere Töne drauf hat. Ein schöner Bo Diddley Beat treibt einen Song an, der richtig Spass macht.

Insgesamt hat ‚Kin‘ sehr viel Schönes, aber auch sehr viel, dem die Kante, die definierende Linie fehlt. Unterm Strich ist das alles aber immer noch besser als der Durchschnitt und in der Haltungsnote gibt es den einen oder anderen Pluspunkt für sauber geklöppelte Musik, frei von Plastik und Zusatzstoffen.

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