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FEUERSCHWANZ – Todsünden

Feuerschwanz stehen vor dem Fegefeuer-Gericht! Es muss über ihre „Todsünden“ (Napalm) und die schwere der Vergehen der Mittelalter-Rocker geurteilt werden.

Die Anklage liest sich wie folgt: Im Jahr 2021 haben Feuerschwanz mit „Memento Mori“ ein klasse Studioalbum herausgebracht, welches am 30. Dezember erschienen ist. Mit diesem Coup – normalerweise kommen zum Jahresende nur wenige Platten heraus – gelang ihnen erstmals der Sprung an die Spitze der Albumcharts. Ein Jahr später versuchen sie den Trick einfach nochmal – aber nicht mit neuen Tracks, sondern mit einer Coverplatte! Es handelt sich jedoch nicht nur um Coverversionen, sondern von den 16 enthaltenen Liedern sind 14 bereits auf den Deluxe Editionen der beiden bisher letzten Longplayer „Das elfte Gebot“ und „Memento Mori“ erschienen. Mehr Unkreativität geht nicht. Lediglich „Gimme! Gimme! Gimme!“ (ABBA) und „The Final Countdown“ (Europe) sind neu. Hinzu kommt, dass nicht alle Neuinterpretationen zünden. Vor allem die die Varianten der deutschsprachigen Rockklassiker „Hier kommt Alex“ (Die Toten Hosen), „Engel“ (Rammstein) und „Der Graf“ (Die Ärzte) kommen bei weitem nicht an die Originale heran.

Die Verteidigung führt dagegen an: Grundsätzlich ist es schön, alle Coverversionen von Feuerschwanz auf einer Scheibe zusammengefasst zu besitzen. Die Titelauswahl ist größtenteils sehr gelungen. Es gibt etliche Coverversionen von Metal-Songs. Dabei handelt es sich jedoch nicht um totgelutschte Klassiker von Iron Maiden, Black Sabbath, Metallica oder Judas Priest, sondern um moderne Metal-Hits aus diesem Jahrtausend wie „Twilight of the Thunder God“ (Amon Amarth), „Amen & Attack“ (Powerwolf), „Square Hammer“ (Ghost) oder „Warriors of the World“ (Manowar). Deren Interpretationen bringen neue Elemente und verneigen sich gleichzeitig vor den ursprünglichen Künstlern. Die Stärke von „Todsünden“ liegt jedoch in den Covern von Party- und Popklassikern. Als Party-Mittelalter-Truppe können Feuerschwanz ihr Können hier voll ausspielen. „Dragostea Din Tei“ (O-Zone), „Ding“ (Seeed), „The Bad Touch“ (The Bloodhound Gang), „Blinding Lights“ (The Weeknd) oder „I See Fire“ (Ed Sheeran) machen einfach Spaß und sorgen für prächtige Stimmung. Das grundsätzliche Ziel der Band ist damit erreicht!

Wie das Fegefeuer-Gericht über die „Todsünden“ von Feuerschwanz urteilen wird? Das wissen nur die Fans. Es stellt sich allerdings sowieso die Frage, welches Urteil angenehmer wäre: die Genüsse im Paradies oder die vermutlich interessanteren Personen mit der besseren Musik in der Hölle!?

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