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Game Of Sins

Axel Rudi Pell ist ein Uhrwerk: Alle zwei Jahre erscheint ein Album, dass absolut hochklassig ist, von dem man weiß, was man bekommt, ohne aber komplett den künstlerischen Stillstand zu bekommen. Es liegt manchmal im Detail…

So auch wieder bei „Game Of Sins“, das mit eigenwilligem, aber atmosphärischem Live-Intro in die Platte startet und mit „Fire“ eine klassische Axel Rudi Pell-Nummer nachschiebt, die mit für Bandverhältnisse aggressiver (Gitarren-)Produktion aufwartet und mit Polizeisirenen-Sample überrascht. Genau das sind die kleinen Facetten, die seit jeher alle Alben der Band mit marginalen Überraschungen ausstatten.

Klassisch geht es mit „Sons in the Night“ auf dem 17. Album des Bochumers weiter, der mit der flotten Hard Rock-Nummer den nächsten Song dem überragenden Johnny Gioeli auf den Leib geschrieben hat. Auch hier kommt die Riffgewalt aggressiv und wuchtig daher, wodurch die Songs allgemein mehr Richtung klassischem Metal denn traditionellem Hard Rock tendieren. Dazu ein weiteres grandioses Solo vom Chef und schon hat der Fan den nächsten Volltreffer.

Düster und episch beginnt der Titeltrack, der sich zu einer weiteren Hymne entwickelt und von flächigen Keyboards getragen wird. Sehr atmosphärisch! Deutlich flotter marschiert „Falling Star“ voran und nistet sich durch den Ohrwurmrefrain im Hörorgan ein, ohne den Anschein zu machen, dort jemals wieder zu verschwinden.

„Lost in Love“ ist die obligatorische Ballade, die gefühlt von „The King of Fools“ und seinem präsenten Riff zerbröselt wird. Nach weiteren hochklassigen Nummern beschließt das bombastische „Forever Free“ ein Album, das vor allem durch seine Produktion überrascht und mit erneut bärenstarken Songs durchweg überzeugt.

Innovation und radikale Neuerungen sucht man auf „Game Of Sins“ vergeblich, aber genau das erwarten die Fans vom Bochumer Gitarrengott. Es gäbe wohl nichts schlimmeres, als wenn Axel Rudi Pell von der Marschroute abweichen würde.

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