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Elephant

Manche Bandnamen resultieren aus dem Erscheinungsjahr eines geliebten Buches (The 1975), aus der zufälligen Soundbeschreibung eines Freundes (Queens Of The Stone Age) oder aus der politischen Botschaft an das Publikum (U2). Bei Sopha scheint es sogar eine Doppelbedeutung zu haben. Denn nicht nur, dass ihr Proberaum im Wohnzimmer und das Drumset vorm Sofa eingerichtet sind. Ihre Klangfarbe verkörpert auch eine entspannende, meditative Atmosphäre. Mit Ohrwurmgarantie.

Die ungewohnte Kombination aus orchestralen, ‚klassischen‘ Instrumenten wie Cello und Klavier, den elektrischen DYI-Percussions und Omnichord und dem sphärischen, skandinavisch angehauchten Gesang der vier Frauen aus Hannover ergibt einen eigenen, zarten und doch voluminösen Sound von ‚Elephant‘, ihrer ersten EP. Es erklingt eine Art Symbiose aus der Reduziertheit von The XX, den Topf-Beats von Alt-J, den leichten Melodien von Little May und dem orchestralen Arrangement einer Arc Iris. Dabei variiert die Stimmung zwischen chilliger Loungemusik und schwungvollem, einsaugendem Folk. Bemerkenswert ist, dass der Julsy Remix von ihrem Song ‚Elephant‘, der sich am Ende der EP wiederfindet, weniger nach einem typischen Club-Remix klingt als das Original selbst.

Die Inspiration aus ihren Anfängen mit Bon Iver und Feist Coverversionen hört man indirekt heraus. Auch Sopha möchten etwas Eigenes schaffen und verzichten bewusst auf Mainstream-Dogmen. Gott sei Dank. Der Kontrast aus warmen, weichen Flächen und den sterilen, tickenden Elektro-Beats macht diese Musik so reizvoll – und Lust auf mehr.

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