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Eleventh Hour

Lange mussten Fans auf das erste Album „Eleventh Hour“ (Frontiers Music) von Novena warten. Die 2013 gegründete Band hat zwar bereits 2016 die EP „Secondary Genesis“ herausgebracht, aber danach war es still um sie geworden. Allerdings sind die sechs Herren schwer beschäftigt. Immerhin handelt es sich um gestandene Musiker, für die Novena lediglich ein weiteres Projekt ist: Am Gesang Ross Jennings (Haken) und Gareth Mason (Slice The Cake), an der Gitarre Harrison White und Dan Thornten (Ex-HAARP Machine, Ex-No Sin Evades His Gaze), am Schlagzeug Cameron Spence (Ravenface) sowie am Bass Moat Low (Slugdge, Ex-No Sin Evades His Gaze).

Nach einem zugegebenermaßen etwas merkwürdigen Intro namens „2258“ mit leisen Froschgeräuschen nehmen die Briten den Zuhörer mit auf eine Reise durch vielfältige musikalische Welten. Diese reichen von Chorgesang über Jazz-Einflüsse wie in „2259“ bis hin zu Flamenco-Rhythmen in „Córazon“. Eingebaut werden diese Stile in Progressive Rock und Metal, der irgendwo zwischen den härteren Alben von Dream Theater und den ruhigeren Sachen von Porcupine Tree schwankt. Novena zeigen jedoch genauso, dass sie wie in „Sail Away“ ganz ruhige Töne anschlagen können, um schließlich mit feinem Gespür wieder zum metallastigen „Lucidity“ zurückzukehren.

Dabei lassen sich die neun Songs (ohne Intro) auf „Eleventh Hour“ grundsätzlich zweiteilen: Fünf von ihnen dauern zwischen 8 und 15 Minuten und haben damit eine typische Länge für Progressive. Die anderen vier Lieder sind mit einer Dauer von vier bis fünf Minuten deutlich kürzer gehalten und bieten wie das entspannte „Sun Dance“ vor allem in den Refrains mehr Eingängigkeit.

Neben der musikalischen Abwechslung setzt die Gruppe ebenfalls auf gesangliche Vielfalt. Denn beide Sänger haben unterschiedliche Aufgaben, durch die das Klangspektrum erweitert wird. Rosin Jenning ist für den cleanen Gesang zuständig und übernimmt damit den größeren Part, während Garath Mason an pointierten Stellen mit Growls aufwartet.

Mit „Eleventh Hour“ legen Novena ein Debüt vor, das vor Ideen strotzt, ohne jedoch die verschiedenen Einflüsse zu übertreiben. So schaffen sie ein mannigfaltiges Werk, das in sich geschlossen und rund bleibt.

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