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Silver Flames

Was haben Friedrich Merz und AC/DC gemeinsam? In ihrer jeweiligen Branche stehen die altgedienten Alphatiere für ein dauerhaftes, beinahe krampfhaftes Festhalten an konservativen Werten. In der Politik gibt es u.a. mit Philipp Amthor jüngere Nachfolger, die in der Tradition bleiben, in der Musik halten die Flaming Sideburns mit „Silver Flames“ (Svart Records) die Linie der etwas härteren Gangart hoch. Die im Detroit Rock verorteten Skandinavier gibt es mit Pausen zwar schon seit 1995, sie haben seit 14 Jahren allerdings nicht Neues von sich hören lassen.

Ein knackiges Riff eröffnet das titelgebende „Silver Flame“ und gibt die Richtung für die folgenden 42 Minuten vor. In „A Song For Robert“ gedenkt die Truppe ihres 2017 viel zu früh verstorbenen Landsmanns und Kollegen Robert Dahlqvist (u.a. The Hellacopters) und fordert in seinem Andenken „Be Loud Tonight“.

Bei „Cast Out My Demons“ steht das Schlagzeug deutlich im Vordergrund und gibt im wörtlichen Sinne in den Strophen den Takt an, die Gitarren übernehmen lediglich im Chorus die musikalische Führung.

„Neverending“ ist das einzige Stück, das zumindest in Ansätzen in Richtung einer Ballade geht, ansonsten geben die Rockgitarren klar den Ton an, wie es in den abschließenden beiden Titeln „Nibiru“ und „Trance-Noché“ noch einmal deutlich wird.

Bei jedem der zwölf Songs werden die Hörenden kurzzeitige Assoziationen mit bekannten Rockklassikern erleben. Dennoch schaffen es die Männer um Frontmann Eduardo Martinez, aus jeder dieser musikalischen Anlehnungen etwas ganz Eigenes zu schaffen. Freunde von AC/DC, Kiss, Alice Cooper oder den jüngeren White Stripes können die Lieder von „Silver Flames“ bedenkenlos in ihre Playlists einfügen oder – um im Konservatismus zu bleiben – mit den gerade genannten Künstlern in ihren CD-Wechsler packen.

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Photocredit: Aki Roukala

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