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Dropdead

Dropdead-Cover_2020

Es gibt viele Sub-Genres, mit denen rasendschnelle Musik kategorisiert wird. Abseits von Grindcore sind diese lärmigen Spielarten fast ausschließlich im Untergrund beheimatet. Oder kennt einer Thrashcore, Fastcore oder gar Powerviolence? Die prominentesten Vertreter des letztgenannten Wirbelsturms sind die beiden legendären Ami-Kapellen Infest und eben Dropdead. Seit 1991 untermalen die Kader aus Providence ihre politischen Statements mit ultraschnellen, wilden und schepperndem Hardcore. Unermüdlich hauen sie seitdem eine Split-Single nach der anderen raus und haben inzwischen ihr drittes selbstbetiteltes Album (Armageddon Label) am Start.

Zwar haben Dropdead das Scheppern hinter sich gelassen, den anderen Attributen sind sie aber treu geblieben. Noch immer geben sie ihrer Meinung über den aktuellen Zustand der Gesellschaft, des politische Systems und der gesamten Menschheit mit vor Energie nur so strotzenden Ausbrüchen Nachdruck. Wütend, hyperaktiv, unmittelbar und voller Überzeugung kommen Dropdead zur Sache. Die 23 Songs, die der Vierer in 75%iger Originalbesetzung einem um die Ohren ballert, sind anno 2020 straighte Harcore-Granaten mit gut platzierten D-Beat- und Anarcho-Punk-Elementen.

Der knackige und bestimmende Bass ist ein absolutes Genre-Trademark, ebenso wie die superaggressiven Vocals, die inzwischen mehr brüllend als kreischend ihre kritische Message ausspuckt. Schließlich geben reichlich explosive Blastbeats und düster schleppende Passagen sorgen im 25minütigen Verlauf für die notwendige Würze. Dem Lärm, die sie produzieren, ist anzumerken, dass er mit allen Fasern und Zellen auch gelebt wird. Dropdead prügeln nicht ohne Sinn und Verstand. Trotzdem ist bei aller Überzeugung auch eine Menge Spaß aus den kurzen Orkanböen herauszuhören. Stilecht und doch kein bisschen klischeebeladen ist das düstere schwarz-weiße Artwork, das das Foto einer Industrieruine zeigt. Es steht als Sinnbild für unsere unendliche Gier nach mehr, immer mehr und mehr und mehr.

Über die Jahre hat sich der Sound Polit-Coreler verändert Er ist moderner und kraftvoller geworden, aber ohne dabei den typischen Stil Dropdeads zu verwässern oder gar irgendwelchen Trends anzupassen. Insgesamt ist Album Nummer 3 die konstante Weiterentwicklung ihrer Art, die zornige Musik und ihre Sichtweisen zusammenzubringen. In diesem Genre ist dies selbstverständlich und auch immer eine Hommage an die unsterblichen Urväter Siege.

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