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Die Title-Fight-Evolution

whiskey-soda.de: Euer aktuelles Album ‚Hyperview‘ unterscheidet sich schon sehr zum Vorgänger ‚Floral Green‘. Es geht mehr in Richtung Shoegaze, statt Hardcore und Grunge. Was hat sich in eurem Songwriting verändert?

Ned Russin: Im Songwriting hat sich eigentlich nichts wirklich verändert. Der Prozess beim Verwirklichen neuer Ideen ist nach wie vor derselbe. Wir versuchen uns immer selber zu pushen. Da kommt die Weiterentwicklung von ganz alleine. Wir versuchen uns beim Schreiben immer zu erfassen, wer und wo wir in diesem Moment sind oder stehen. Wir sind bei jedem Album andere Menschen, die mehr Erfahrung und neue Dinge erlebt haben.

Nach dem Erfolg von ‚Floral Green‘ war der Druck hoch, mit dem nächsten Album genauso erfolgreich zu sein. Fühlt ihr diesen Druck? Wie geht ihr damit um?

Ich fühle diesen Druck auf jeden Fall, aber wir lassen uns bei einem Album von so etwas nicht beeinflussen. Ich schätze, ich gehe begegne dem Druck immer mit Nervosität, aber das schlägt sich nicht auf unsere Songs nieder.

Ich kann mich an einen Auftritt von euch beim With Full Force Festival 2011 erinnern. Ihr wart die erste Band an diesem Tag und der Strom auf der Bühne viel gleich am Anfang aus. Man sah euch die Nervosität an, bis immer mehr Leute ‚Title Fight‚ schrien. Heute, vier Jahre später, habt ihr viel mehr Bühnenerfahrung sammeln können. Seid ihr dadurch erwachsener geworden oder noch immer die Hardcore-Kids von 2011?

Ich bin heute schon eine andere Person, weil ich in den vergangenen Jahren sehr viel Neues erleben durfte. Größtenteils steckt in mir jedoch noch immer das Hardcore-Kid von 2011. Ich bin noch immer vor jedem Auftritt nervös und erstaunt, dass uns mittlerweile so viele Menschen außerhalb unserer Heimat kennen.

Welcher Gig in Deutschland war für dich der beste?

Unsere erste Show in Deutschland werde ich nie vergessen. Wir waren zusammen mit Balance & Composure in Köln. Das war einmalig.

Ist Title Fight heute ein Synonym für modernen Hardcore?

Ich denke nicht, dass wir ein Synonym sind. Ein Beispiel vielleicht, aber das Wort Synonym wäre zu stark. Dem werden wir bei der Fülle an guten Bands nicht gerecht.

Was waren eure wichtigsten Einflüsse bei ‚Hyperview‘?

Ich habe zu der Zeit viel Fugazi gehört, aber ansonsten höre ich wirklich alles querbeet. Ich kann dir keine einzelne Band nennen, die uns bei diesem Album besonders beeinflusst hat.

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