Dealing With Demons I

Vor über zwei Jahren hatten die Mannen von Devildriver bekannt gegeben, an einem Konzept-Doppelalbum zu arbeiten. Nun ist der erste Teil erschienen, die Fortsetzung soll im kommenden Jahr das Licht der Rockmusik-Welt erblicken. Die Mannen um Frontmann Dez Fafara sind mit ihrem Mix aus Thrash- und modernem Death-Metal durchaus gefällig und dementsprechend beliebt als Live-Band. Thematisch geht es um die persönlichen Dämonen, die Haupttexter Fafara zu bekämpfen hat – und die in den vorab erschienenen Musikvideos metaphorisch à la Metal zu sehen waren.

„Keep Away From Me“ beginnt ruhig, schlägt aber schnell mit düsteren Riffs und wütenden Screams eine verstörende Richtung ein. „Vengeance Is Clear“ und „Witches“ haben den Groove, der dem Groove Metal seinen Namen gegeben hat und mit seinen rhythmisch vorgetragenen Reimen daran erinnert, daß die Band Enkel der Nu-Metal-Fraktion sind. „Wishing“ kommt ungewohnt melodisch und eingängig daher, wären die verzerrten Gitarren nicht, könnte man der Band anbiedernde „Lincoln-Park-isierung“ vorwerfen. Zumindest variieren die Kalifornier ihr übliches Songmuster hier etwas, was lobenswert ist.

Der Titeltrack hat einen unbequem treibenden Beat, der verstört, der nach Auflösung schreit und damit einer der besseren Songs ist. „The Damned Don’t Cry“ überrascht mit polyrhythmischen Spielerien und sorgt damit ebenfalls für eine kleine Überraschung.

Devildriver tun mit „Dealing With Demons I“ das, was man von ihnen erwartet. Selbst wenn einige kleinere Experimente auf dem neuen Album zu verzeichnen sind, man wird sicher niemanden aus der Fangemeinde verprellen. Thrashige Riffs, wütende Screams und ein Hauch von Nu-Metal sind die Zutaten, die die California-Boys auch auf ihrem neuen Album zu ihrer eigenen Modern-Metal-Mahlzeit anrichten. Für Freunde von Bands wie Lamb of God, Slipknot, Machine Head oder Parkway Drive dürfte das ein wohlmundendes Gericht sein, das Appetit auf einen Nachschlag macht.

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DanielF

Harte Schale, weicher Kern. Chefredakteur und -metalhead in Personalunion und im "Nebenberuf" Sozialarbeiter, geht Daniels Geschmack von chilligem Americana (Cracker) bis zu kauzigem Indie-Rock (Eels), von klassischem Thrash (Metallica, Megadeth) bis modernem Death Metal (Deserted Fear), von opulent-schrägem Prog-Rock (Opeth, Gojira, Pervy Perkin) bis zu heftigstem Brutal Death Metal (Defeated Sanity, Wormed), von Bluesrock (Gary Moore, Anthony Gomes) bis Classic Rock (Alice Cooper, Queen) - um nur einen Teil zu nennen. Zudem hat er seit den frühen Neunziger Jahren ein leidenschafliches Faible für christliche Rockmusik in genau dieser stilistischen Bandbreite. 

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