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Dance with the Devil

Wenn es in den letzten Jahren einen heißen Metal-Export aus der Schweiz zu benennen gilt, führt kein Weg an den Burning Witches vorbei. Und das ist weder chauvinistisch gemeint (obwohl die Damen alle hübsch sind!) und auch kein Flachwitz Richtung Bandname (Muahahah!). Es geht darum, dass der kecke Damen-Fünfer aus dem Großraum Basel seit seinem ersten Demo 2016 nur einen Weg kennt: Nach oben!

Plattenvertrag bei Nuclear Blast. Top-30-Charts-Platzierungen in der Heimat. Festivalauftritte in ganz Europa. Und jede Menge Kick-Ass-Attitüde, vor allem Live. Fleißig sind die Ladies noch dazu: Seit der Eigenveröffentlichung des Debüts im Mai 2017 sind keine drei Jahre vergangen. Nun liegt mit „Dance with the Devil“ bereits das dritte Album vor. Und man muss neidlos anerkennen, dass auch das neue Werk es versteht, sich vor den klassischen Metalbands der 80er zu verbeugen.

„Die Hauptinspiration für „Dance With The Devil“ ist die berühmt-berüchtigte Walpurgisnacht. Die Geschichte, die von jener Hexenversammlung im Mittelalter handelt! Wir dachten, dass diese magische Zusammenkunft auf dem Brocken die Stärke und Freundschaft innerhalb der Band gut veranschaulicht. Der Albumtitel lag also quasi auf der Hand!“

Kommentar der Band zum Albumtitel.

Ob die „Okkult-Spielereien“ mit Hexen, Teufel, Pentagrammen und Songtitel wie „Black Magic“, „Necronomicon“ oder der Titeltrack „Dance with the Devil“ den geneigten Zuhörer eher zum Gähnen oder zum Schwärmen bringen, ist wohl eine Frage des Geschmacks. Das Gesamtpaket ist jedenfalls absolut stimmig. Von der ersten Sekunde ab gibt die Hexentruppe Gas mit den Zutaten, die man erwartet. Der Opener „Lucid Nightmare“ setzt die Marke: Ein treibender Beat, eine dynamische Gitarrenmelodie und die hohen Pitches von Sängerin Laura Guldemond, die an Priest aus der mittleren Phase erinnern. Alles da, was man an den Vorgängeralben und den klassischen Vorbildern liebt. Der Titelsong ist im Midtempo-Bereich angesiedelt, die als Single vorveröffentlichte Nummer „Wings of Steel“ bekommt ebenfalls den Spagat zwischen Power, Melodik und Nostalgie hin. Die „Kuschelrock-Nummer“ „Black Magic“ bietet mit einem balladesken Akustik-Intro eine Gelegenheit, um (kurz) durchzuatmen.

Danach breitet sich ein gelungenes Classic-Metal-Album von Musikerinnen aus, die ihr Handwerk verstehen. Die Songs sind durch die Bank gut – herausstechen tut jedoch ironischerweise am ehesten das Manowar-Cover „Battle Hymn“. Einen absoluten Kracher wie beispielsweise den Titelsong des Vorgänger-Albums „Hexenhammer“ sucht man auf Werk Nummer Drei aber leider vergeblich. So fällt „Dance with the Devil“ auch im direkten Vergleich etwas zurück. Es ist sehr viel Talent, Potential und Fleiß da bei den Burning Witches. Für Album Nummer Vier und die nächste Stufe auf der Erfolgsleiter müssen die Hexen jetzt zusätzlich Mut und Kreativität zu (mehr) Eigenständigkeit aufbringen.

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Burning Witches bei Nuclear Blast (Label)

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